THE GALAN PIXS: Introducing The Band

Sicher nichts für Metalköppe, aber für alle, die mit Alternative Rock und Elektro-Pop was anfangen können.

Wieder mal eine Combo, die sich nur sehr schwierig in ein bestimmtes Genre stecken lässt. Ja, das ist durchaus ein Markenzeichen der deutschen Fraktion THE GALAN PIXS, die sich sowohl Alternative Rock, so wie ihn z.B. PLACEBO zelebrieren, als auch vage an DEPECHE MODE erinnernden Elektro-Pop auf die Fahnen geschrieben haben. In der Praxis heißt das, dass die 5 Leipziger nicht nur Spaß daran haben, zu ihren Instrumenten zu greifen, sondern auch, sich mit Samples und anderen Spielereien, die aus der Konserve kommen, herumzuschlagen. Und gerade die Elektro-Schlagseite der Band zog einige kleinere Erfolge mit sich: So ergatterte sie z.B. Remixaufträge für die vor allem in den 80ern erfolgreiche Elektro-Band FRONT 242. Außerdem outete sich laut Begleitschreiben NINE INCH NAILS– und DEPECHE MODE-Produzent John Fryer als Fan der Band und war ganz scharf darauf, einige Stücke von THE GALAN PIXS zu produzieren. Allerdings tat er dies nicht auf dem neuesten Werk Introducing The Band sondern auf dessen Vorgänger Boredom International.
So, wir kümmern uns aber in diesem Fall nicht um die Vergangenheit, sondern um die Gegenwart, die da lautet: Introducing The Band. Zum Einstieg wird gleich mal ordentlich gerockt. Zum einen im straighten Major league whores, bei dem die PLACEBO-Anleihen deutlich heraus zu hören sind, und zum anderen im deftigen, ein bisschen an WEEZER erinnernden Killing Zoe. Mit dem daraufffolgenden akustischen Let`s draw the line” wird der Härtegrad allerdings gleich wieder zurück geschraubt. Als vage Referenz könnten hier die BANANAFISHBONES dienen. Irgendwie erinnert mich dieses Stück aber auch an die DIE ÄRZTE-Nummer Manchmal haben Frauen. Das liegt zwar nicht nur, aber wohl auch daran, dass die Stimmen des Fronters Stefan Kopielski und Bela B. gewisse Parallelen aufweisen. Auch auszumachen im anschließenden Everything at all, das wiederum in PLACEBO-Gefilden wildert. Etwas verträumt geht es weiter mit dem poppigen THE CHURCH-Cover Under the milkyway. Manch einer mag sich jetzt vielleicht fragen: Hat der nicht auch was von Elektro erzählt? Kommt sofort. Hielt sich bis dahin die elektrische Komponente noch stark im Hintergrund, tritt sie von nun an ins Rampenlicht. Eingeläutet mit dem leicht schrägen, aber dennoch interessanten Crucified findet der Elektro-Pop in Lights go down In Germany seinen Höhepunkt. Bei diesem Stück klingt bei mir immer wieder ein anderes, in den Charts kursierendes Stück, dessen Titel mir allerdings partout nicht einfallen will, an. (Wer meinen wirren Gedankengängen folgen kann und weiß, worauf ich hinaus will, darf mir die Lösung gerne mailen.) Mit Off the shore und Tricky folgen die letzten beiden astreinen Rocksongs, ehe mit Thin white duke (ein Duett mit dem Ex-THINK ABOUT MUTATION-Sänger Donis) die finale Elektro-Dröhnung in Angriff genommen wird. Kommt bei eben genanntem Stück die Gitarre wenigstens noch streckenweise zum Einsatz, so darf sie bei den 4 abschließenden Remixen (2x Everything at all, sowie je 1x Lights go down in Germany und Tricky) logischerweise gar nicht mehr ran.
Absolut bemerkenswert auf diesem Silberling ist sicherlich die Stimmungs- sowie die stilistische Vielfalt. Von Alternative Rock über Elektro-Pop bis hin zu seichten Pop-Melodien ist hier alles vorhanden. D.h. zwar, dass Introducing The Band für astreine Metalköppe sicherlich nichts ist. Alle diejenigen, die an PLACEBO, den BANANAFISHBONES oder LIQUIDO (nicht bloß wegen deren Hit Narcotic) Gefallen finden, dürfen THE GALAN PIXS gerne mal eine Chance geben.

Veröffentlichungstermin: 25.05.2007

Spielzeit: 62:16 Min.

Line-Up:
Gesang, Keyboard: Stefan Kopielski
Gitarre, Bass, Keyboard: Henrik Fehse
Gitarre, Bass: Tobias Fiedler
Schlagzeug, Percussion: Dirk Feckenstedt
Keyboard: Timo Lurgenstein

Produziert von THE GALAN PIXS und Hendrik Gundlach
Label: Materie Records

Homepage: http://www.thegalanpixs.de

Tracklist:
1. Major league whores
2. Killing Zoe
3. Let`s draw a private line
4. Everything at all
5. Under the milkyway
6. Crucified
7. Lights go down in Germany
8. Off the shore
9. Tricky
10. Thin white duke
11. Lights go down in Germany (Christian Fischer remix)
12. Everything at all (The sonic boom foundation remix)
13. Everything at all (Tafka CS remix)
14. Tricky (Dead fish audio remix)

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner