In die Kategorie „schauerlich“ fällt leider dieses ambitionierte Konzeptalbum der zwischen Thrash und Power Metal changierenden Band THE ANIMATRONIC aus der Gegend um Hamburg. Gut gemeint ist nicht immer gleich gut klingend, das verdeutlichen THE ANIMATRONIC unabsichtlich auf vielfältige Art und Weise. Wie bei der deutschen Nationalmannschaft hat das Scheitern viele verschiedene Gründe, die letztlich aber alle miteinander zusammenhängen. Da wäre der zwar gelegentlich ordentlich raue, aber trotzdem unsichere, in den cleanen Passagen schiefe und halbherzige Gesang von Dominik Fode, der zu allem Überfluss auch noch bei Songs wie „Tränen aus Blut“ gar gruselige deutsche Texte zum Besten gibt und auch bei den englischen Lyrics dank deutlichem Akzent dem Hörgenuss genauso wenig zur Linderung beiträgt. Dann sollte der Finger deutlich auf das überaus biedere Gitarrenspiel zeigen, denn hier werden nahezu ausschließlich Metalriffs aus dem Grundkurs 0.1 verwendet, die keinerlei eigenes Gesicht haben und unspektakulär wie das Piespen der Aldi-Scannerkasse vorbeirauschen. Schlagzeuger Christoph Preiß kann noch am ehesten überzeugen, da er versucht, aus dem ihm gelieferten Songmaterial wenigstens noch das Beste zu machen, keine leichte Aufgabe, die er ordentlich, aber auch nicht wirklich inspiriert löst. Weiterer Grund für den schwachen Eindruck, den „Linked to“ hinterlässt: das kreuzbrave Songwriting, das den Tracks endgültig jegliche Power raubt. Da reiht sich ein plötzlicher Ballerpart an einen Akustikteil, ein einfachstmöglicher Metalrefrain paart sich mit einem Nothing Metal-Riff, das aus Peter Burschs berühmt-berüchtigter Gitarrenschule entwischt zu sein scheint. All diese einzelnen Kritikpunkte verdichten sich im Laufe der knappen Stunde zu einem zentralen Eindruck, nämlich dem, dass „Linked to“ für THE ANIMATRONIC eindeutig zu früh kommt. Vor dem Release eines ersten akustischen Lebenszeichens sollte das Songmaterial zumindest eine Testreihe aus halbwegs objektiver Selbstkritik, deutlicher Livetauglichkeit und Stilfindung durchlaufen. Das alles ist, auch wenn die Band es jetzt sicher nicht gerne hören wird, bei „Linked to“ nicht gegeben. Auf die vier Animatroniker wartet Arbeit in allen Bereich.
Bandkontakt:
Jonathan Weggen
Oldenburger Str. 11
21614 Buxtehude
Veröffentlichungstermin: 2003
Spielzeit: 52:29 Min.
Line-Up:
Dominik Fode – Gesang
Torben Lohmann – Bass, Gesang
Jonathan Weggen – Gitarre
Christoph Preiß – Schlagzeug
Produziert von THE ANIMATRONIC
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.the-animatronic.de
Email: mail@the-animatronic.de
Tracklist:
Tränen aus Blut
Bad Lies
Everywhere
Animatronic
Sünde
Nightcrawler
Dreams
Rain
Suicide
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