THE 4 EVAS: Break Out

Und so erhob sich aus den Ruinen des Grunge ein Rockpop-Trio und baute einen Haufen solider, leicht flüchtiger Songs – irgendwo zwischen klassischem Punkrock und modernem Gitarrenpop, zwischen D-A-D und SOUNDGARDEN, zwischen glatt poliert und Röhrenverstärker.

Da will man sich mal richtig schön auf ein unbekanntes Album einlassen und dann das: Nach einer fetzigen Eröffnung mit Punk-Rock-Flair und einer angenehmen Rastlosigkeit, dümpeln die nachfolgenden Songs auf einmal im sphärischen Jam-Pop-Nebel vor sich hin. Klar, die Rockwurzeln schimmern durch. Die Gitarren klingen mehr nach Grunge als nach Computer. Trotzdem ist einfach die Luft raus. Ob man das jetzt als zu soft oder zu selbstverliebt wahrnimmt, ist nebensächlich. Die amerikanisch-österreichische Kollaboration rappelt sich zwischendurch immer mal wieder auf. Unterm Strich fehlt aber das mitreißende Moment, um mein Rockerherz höher schlagen zu lassen. Gleichzeitig fehlt das aufdringliche Popappeal. Nur ganz sporadisch wird mit eingängigen Melodien geflirtet. Übrig bleibt Post-Grunge-Mucke mit manisch-depressiven Tendenzen, sprich einem Nebeneinander von flotten Tracks wie Police Me Up und melancholischen Ausschweifungen wie Gave My All. Ein richtiger Ausbruch (Break Out) sieht anders aus.

Es hilft freilich, dass das Trio bestens aufeinander eingespielt klingt und der variable Gesang sowohl bei ruhigeren, als auch expressiveren Momenten stehts die richtigen Töne bzw. die passende Stimmfärbung trifft. Dadurch wirkt die Musik lebendig und groovy. Über weite Strecken verbreiten die Songs eine Weite, aber auch eine gewisse Flüchtigkeit – irgendwo zwischen tightem Punkrock und modernem Gitarrenpop, zwischen D-A-D und SOUNDGARDEN, zwischen glatt poliert und Grunge. Wer Musik mehr als – stellenweise abgespacetes – Gesamterlebnis und weniger als klar abgegrenzte Lieder mag, bekommt hier durchaus attraktive Klänge geboten, die ausgesprochen professioniell in Szene gesetzt wurden. Es ist dann eben mehr ein sich sinken lassen als ein mitgerissen werden, da die Stimmungswechsel eben recht diffus wirken.

Veröffentlichungstermin: 30.01.2012

Spielzeit: 47:51 Min.

Line-Up:

Austin Settle: Gesang, Bass, Keyboard
Peter Kment: Gitarre
Amin Osman: Schlagzeug

Produziert von THE 4 EVAS
Label: FinestNoiseReleases

Homepage: http://www.thefourevas.com

Mehr im Netz: http://www.reverbnation.com/thefourevas

Tracklist:

1. Break Out
2. My Way Home
3. Gave My All
4. Everything I Do Is Wrong
5. Police Me Up
6. Wanted Dead Or Alive
7. Losing Altitude
8. Fly Fly Fly
9. Glimmer Of Hope
10. Won`t Wait
(Hidden Track: Japan Sex)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner