Es gab mal eine Zeit, in der eine intelligente Mischung aus Death- und Melodic Metal noch innovativ war. AT THE GATES, IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY – jede dieser Bands zählt zu den entscheidenden Wegbereitern dieser schwedischen Stilrichtung und somit auch automatisch zu den Hauptideengebern der Frohburger SVART, die sich nämlich auch auf ihrem bisher vierten Demo voll und ganz dieser Musikrichtung verschrieben haben. Seit 2001 liefert uns das Sextett in jährlichen Abständen sauberen und technischen Melodic-Death ins Haus, doch der große Durchbruch wollte trotz guter Songs und zwei Samplerbeiträgen (u.a. auf dem tollen The Reaper Comes IV) bislang nicht eintreten. Woran liegts? Nun, wie man anhand der genannten Einflüsse der Band vermuten könnte, fehlt es den Jungs merklich an Eigenständigkeit und die Lücken, welche der Mix dieser drei Hochkaräter offen lässt, werden scheinbar ohne zu zögern mit CHILDREN OF BODOM-Anbiederungen gefüllt.
Und dabei können die Mannen um Fronter Markus Rupprecht und Gitarrero Silvio Heinze, der übrigens noch von zwei (!) weiteren Klampfern unterstützt wird, eigentlich ganz nette Songs schreiben: Schon der Opener …And the Shadows Won´t Come Closer kommt bereits sehr eingängig daher und wäre die Produktion der Demo ein wenig druckvoller ausgefallen, so hätte aus dem Midtempo-Stück sogar ein richtiger Hit werden können. Beim folgenden A New Dead Planet tritt die Combo stärker auf das Gaspedal und steuert wieder auf einen tollen Ohrwurmrefrain zu, klasse! Gerade beim anschließenden Swallow Me werden dann aber die Analogien zu Alexi und Co. ziemlich deutlich – der Track hätte sich jedenfalls hervorragend auf deren letzten Tonträger Thrashed, Lost & Strungout gemacht. To Satisfy My Demons ist schließlich der dynamischste Track der EP geworden und stellt somit für mich in kompositorischer Hinsicht ganz klar das Highlight der Scheiblette dar. Auch das Schlusslicht Reciever of the Lie ist sehr mitreißend ausgefallen, weist jedoch die stärksten Parallelen zu den finnischen Bodom-Bambinos auf.
Trotz der offensichtlichen Parallelen sei eines gesagt: SVART schreiben in jedem Falle ausschließlich gute bis sehr gute Songs und wer sich an dieser Musikrichtung noch nicht sattgehört hat, findet mit dieser Band einen coolen Zusammenschnitt aus diversen skandinavischen Szenegrößen. Seit dem Vorgänger Gravity hat sich am Stil der Band jedenfalls recht wenig getan und wenn die Band in den nächsten Jahren vielleicht noch ein bis zwei Kohlen draufpackt und neben offensichtlichen Anbiederungen noch etwas Raum für eine eigene Duftnote lässt, konnte wirklich noch etwas aus den Sachsen werden.
Veröffentlichungstermin: 2004
Spielzeit: 23:30 Min.
Line-Up:
Markus Rupprecht – vocals & bass
Silvio Heinze – lead guitar
Tom Grünzig – lead guitar
Thomas Wermter – rhythm guitar
David Gottschalk – keys
Christian Heilig – drums
Produziert von Svart
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.svart.de.vu
Email: svartmetall@freenet.de
Tracklist:
01. …And the Shadows Won´t Come Closer
02. A New Dead Planet
03. Swallow Me
04. To Satisfy My Demons
05. Reciever of the Lie