Dieses Album ist ein Musterbeispiel für melodischen Heavy Metal der Marke keine besonderen Vorkommnisse. Beim Opener Million Miles deuten die präsenten Keyboards auf typischen skandinavischen SONATA ARCTICA-Metal hin. Im weiteren Verlauf schalten STORMCROW jedoch einen Gang zurück und beschreiten etwas traditionellere Pfade. Der mittelhohe Gesang hat wenig Abwechslung zu bieten, obwohl die Stimme von Anders Hjärtström wirklich nicht schlecht klingt. Einzig am Ende der mittelmäßigen Halbballade Down To The River erklimmt er plötzlich ungeahnte Höhen.
Die geschlossene Darbietung der Band täuscht leider nicht über den Mangel an wiedererkennbaren Melodien hinweg. Dabei sind die Schweden spürbar bemüht, kompositorische Akzente zu setzen und agieren eigenständiger als viele ihrer Kollegen. Einen Originalitätspreis wird No Fear Of Tomorrow aber mit Sicherheit nicht erhalten. Dr. X In Wonderland klingt beispielsweise verdächtig nach den letzten HELLOWEEN-Alben. Die Gitarren und das Schlagzeug erinnern an anderen Stellen öfters an TAD MOROSE.
Das Problem des Albums ist keineswegs der Stil. Der Stil ist großartig! Das Problem ist die Qualität des Songmaterials. Keines der zehn Stücke vermag mitzureißen. Die meisten Passagen klingen nett, aber zugleich vollkommen unspektakulär. Es gibt mittlerweile dermaßen viele erstklassige Melodic Metal-Alben, dass die Messlatte für knackige Riffs und eingängige Refrains sehr hoch liegt.
Die CD zeigt also, dass STORMCROW talentierte Musiker sind, jedoch mit diesen Songs nicht in den höheren Ligen des Metals mitspielen können.
Veröffentlichungstermin: 13.03.2006
Spielzeit: 51:43 Min.
Line-Up:
Anders Hjärtström: Gesang
Ulf Helander: Gitarre
Anders Lukas Jonsson: Gitarre
Johan Dyyk: Bass
Daniel Melo: Schlagzeug
Label: Edgerunner Music
Homepage: http://www.stormcrow.se
Tracklist:
1. Million Miles
2. Last Train Of Hope
3. The Grievous Story Of Mary Grace
4. Down To The River
5. Dr. X In Wonderland
6. Follow The Sign
7. Borderline
8. No Fear Of Tomorrow
9. Chasing A Shadow
10. The Final Battle