STEEL DAWN: (R)EXcuse Me…!

12 Jahre nach dem Debüt erscheint der Zweitling dieser Band. Alles in allem eine Runde Sache!

In ihrer mittlerweile knapp 15-jährigen Bandgeschichte hatte die Band STEEL DAWN einige Ups und Downs zu durchleben. So zogen die Hard Rocker bereits 1995 im Zuge ihres Debutalbums Mirror Images mit WARRANT durch Deutschland. Unterdesssen heimsten sie auch in Japan beachtliche Verkaufserfolge ein, obwohl ihr Album dort nicht offiziell erschien. Doch kurz bevor es dann doch in Nippon veröffentlicht werden soll, ging ihre damalige Plattenfirma Long Island Records Konkurs und aus der so vielversprechenden Veröffentlichung wurde nichts. Aufgrund dessen, sowie aus musikalischen Differenzen und beruflichen Verpflichtungen, löste sich die Band 1997 auf. Aber da ich ja nachfolgend eine aktuelle CD der Formation besprechen werde, ist klar, dass es doch noch zu einem Happy End kam. Die beiden Bandgründer Ralf Bethke und Iggo Gunzelmann taten sich erneut zusammen und machten sich mit neuen Mitstreitern an die Arbeit für ein neues Album. Und voilà, hier ist es. 12 Jahre nach ihrem Debut erscheint nun mit (R)EXcuse Me…! dessen Nachfolger.
Und um keine Irrtümer aufkommen zu lassen, gehen STEEL DAWN mit dem griffigen Opener Shadow games gleich in die Vollen. Frühe BONFIRE lassen grüßen. Ohnehin ist die Analogie mit der Ingolstädter Rocklegende über die ganze Spielzeit hinweg nicht von der Hand zu weisen. Wohl auch deshalb, weil Conny Becks Stimme teilweise der von Claus Lessmann zum Verwechseln ähnlich klingt. Rein musiklisch bewegen sich die fünf Frankfurter überwiegend im Midtemposektor. Mal überaus heavy (Streets of freedom), mal ACCEPT-abel groovend (Little child, Six wheels) rocken sich STEEL DAWN durch ihren Zweitling. Zu No more excuse kann der von so manchem geistigen Überflieger als obere Extremität bezeichnete Kopf nur sehr schwer still gehalten werden, ebenso wie zum – auch dem Großmeister Ronnie James DIO würdigen – Walls of mercy. Die epische Hymne Shot in the night hingegen spannt den Bogen hin zum modernen melodischen Heavy Metal und begeistert vor allem durch ein mit Schmackes versehenes Ende. Aber die Hessen können auch schneller, wie sie mit Headbangers ball oder der Doublebass-Rakete 397 beweisen. Ja, und emotional sind sie auch. Mit Burning bridges veredelt eine wunderbar gefühlvolle Ballade das Gesamtbild dieses Silberlings.
Vor einer Formation, die nie aufgibt und trotz jäher Rückschläge wiedererstarkt zurückkehrt, kann man nur den Hut ziehen. STEEL DAWN ist genau das eindrucksvoll gelungen. Auch wenn auf (R)EXcuse Me…! noch nicht alle Songstrukturen gleichermaßen gut ins Ohr gehen, bzw. sich auch 1-2 Füller eingeschlichen haben, kann man der Band ohne Bedenken gute Arbeit attestieren. Ebenso wie dem Ex-JADED HEART-Frontmann Michael Bormann, der sich für die Produktion verantwortlich zeichnet. Alles in allem eine runde Sache. Wer also auf typisch deutschen Hard Rock der Marke BONFIRE, BLOODSTONE oder FAIR WARNING steht, kann mit (R)EXcuse Me…! nichts falsch machen. Bleibt bloß zu hoffen, dass bis zum nächsten Album der Hessen nicht wieder über ein Jahrzehnt vergehen muss.

Veröffentlichungstermin: 22.06.2007

Spielzeit: 47:55 Min.

Line-Up:
Gesang: Conny Beck
Gitarre: Ralf Bethke
Torsten Weber
Bass: Iggo Gunzelmann
Schlagzeug: Vasilios Zois

Produziert von Michael Bormann und STEEL DAWN
Label: RMB-Records

Homepage: http://www.steeldawn.de

Tracklist:
1.Shadow games
2.Little child
3.Streets of freedom
4.Shot in the night
5.Burning bridges
6.397
7.No more excuse
8.Headbangers ball
9.The trigger
10.Walls of mercy
11.Six wheels

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