Punk-Prog? Punk war eigentlich nur in dem Moment fortschrittlich, als er auf die Welt kam. Man sich jetzt natürlich darüber streiten, ob es progressiv ist, wenn STALIN VS. BAND bei Kill die Mundharmonik auspacken. Doch wie ATLANTEAN KODEX ihrem Metal das Attribut regressiv geben, so könnte das Quintett STALIN VS. BAND ihre Punknummern ebenfalls als Rückbesinnung auf alte Tugenden beschreiben. Die Lieder werden gekonnt auf den Punk(t) gebracht und verbrauchen selten mehr als drei Akkorde. Die Grundstimmung ist leicht angepisst und der Sound klingt irgendwie nach Karton. Der Gesang geht bisweilen im Lärm der Instrumente unter, die sich jedoch nie in übermäßiger Dissonanz verlieren. Alles bleibt nachvollziehbar und funktioniert bereits beim ersten Anhören problemlos. Die Grundidee der Musik mag zwar altbacken sein, doch die Umsetzung der acht Stücke wirkt frisch und ungekünstelt. Von den im Titel erwähnten aufrührerischen Elementen kommt allerdings nicht viel herüber. Dafür darf Gebruder Chaos hier und da mitmischen und für etwas Abwechslung sorgen. Ansonsten kommt von den im Beipackzettel erwähnten Metaphern leider nichts rüber, da auf Texte, Infos und dergleichen verzichtet wurde und die CD selbst ausschließlich Punkgeräuschkulisse auffährt. Unterm Strich stellt diese EP sicherlich eine billigere (Preis wird vom Käufer gewählt!) und wirklichkeitsnähere Alternative zur Zeitreise ins Jahr 1977 dar. Sollte STALIN VS. BAND jedoch auf die Idee kommen, eine 80-minütige Konzeptscheibe mit dieser Ausrichtung zu machen, dürfte das ein ausgesprochen eintöniges Vergnügen werden.

Veröffentlichungstermin: 16.10.2007

Spielzeit: 13:26 Min.

Produziert von THE ROOSTERS!

Homepage: http://www.stalinvsband.de

Tracklist:
1. Hunt
2. Kill
3. Smash
4. Hospital
5. Jelly
6. Relationship
7. Hell
8. BBC