SPIRITS OF THE DEAD: Spirits Of The Dead

Psychedelischer Rock aus Norwegen, tief in den Sechzigern und Siebzigern verwurzelt!

Es ist doch immer wieder erstaunlich, auf welche Stilbeschreibungen Plattenfirmen, bzw. Bands kommen, um die jeweils musikalischen Ergüsse mehr oder weniger perfekt in Worte zu fassen. SPIRITS OF THE DEAD spielen Psychedelic Stoner-Folk-Rock, was immer man sich nun darunter auch vorstellen kann. Sie haben jedenfalls einen Fuß in der Magie der Siebziger und einen dick und fett im elektrischen Rocksound des Jahres 2012. Geht´s noch? Falls geschehen, haben die Norweger nun was eingeworfen, um im musikalischen Sinn kreative Höchstleistungen zu erzielen, oder dienten die Pilze nur zum Verfassen des Infos?
Im Endeffekt klingen SPIRITS OF THE DEAD eindeutig retro und modernere Riffs wie in Red oder T.I.T. gibt´s eher selten, sie klingen dann auch nicht wirklich nach 2012, woher immer ich das auch zu wissen glaube. Man hört eher sogar noch die späten Sechziger raus (ein dritter Fuß?), die Folkeinflüsse scheinen unter diversen Nebelschwaden verborgen.
Schlecht ist die Mucke deswegen aber keineswegs, nur klingt sie eben nicht so revolutionär, wie einem das verkauft werden soll. Der psychedelische Seitenarm ist in der Tat vorhanden, die Fjordler verlieren sich aber nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, in endlosen Jams, sondern setzen auf verhältnismäßig kurze Songs.
Die Drums klingen teilweise tatsächlich so gestreichelt wie vor knapp 40 Jahren – sehr zurückhaltend, teilweise kaum vorhanden, einfach unglaublich retro. Die schön schrammelnden Klampfen machen den Grundsound der SPIRITS OF THE DEAD aus, darüber thront der hohe, etwas klagende Gesang von Ragnar Vikse, über dessen Namen ich keine Witze machen werde.
Was mir etwas fehlt, sind Parts, die einem richtig im Gedächtnis bleiben. Zwar wirken die Stücke ausgereift, aber über die komplette Dauer stellt sich bei mir ein gewisses Plätscher-Feeling ein. Wenn z.B. wie im für mich besten Song Fields Of Gold mal etwas mehr Drive ins Spiel kommt, die Klampfen die Führung übernehmen und fette Grooves vorherrschen, dann klingt das richtig geil, solche Parts sind aber eher Mangelware. Auch gesanglich würden ein paar Widerhaken mehr sicherlich nicht schaden, so hat man teilweise das Gefühl, als würde die gleiche Melodie immer wieder nur variiert werden.
Für ein Debüt ist Spirits Of The Dead dennoch in Ordnung. Man erahnt, wo die Band hin möchte, aber wird noch nicht so richtig mitgerissen. Der längere, abschließende Titelsong zeigt die Stärken und Schwächen nochmals auf. Die Parts bauen sich schön auf, steigern sich immer mehr…und verlaufen sich dann irgendwo im Nichts. Beim nächsten mal einfach die Stärken bündeln, dann klappt das auch!

Veröffentlichungstermin: 19.12.2008

Spielzeit: 37:17 Min.

Line-Up:
Ragnar Vikse – vocals
Ole Øvstedal – guitar
Deadly Nightshade – bass, keys
Geir Thorstensen – drums

Produziert von Christian Engfeldt
Label: Voices Of Wonder

Homepage: http://www.thespiritsofthedead.com

MySpace: http://www.myspace.com/spiritsofthedeadmusic

Tracklist:
01. White Lady/Black Rave
02. The Waves Of Our Ocean
03. My Wild Dream
04. Red
05. T.I.T. (Traveler In Time)
06. Fields Of Gold
07. Spirits Of The Dead