SOULBOUNDs erste Alben, „Towards the Sun“ (2012) und „Myllennium“ (2016), wurden in Eigenregie aufgenommen und legten den Grundstein ihrer musikalischen Reise. Ein Wendepunkt war die Zusammenarbeit mit dem Bandleader von LORD OF THE LOST, Chris Harms, die 2020 zum wegweisenden Album „Addicted To Hell“ führte. Obwohl sie in den Medien oft als Gothic-Rock oder Industrial-Metal bezeichnet werden, definieren sie ihre Musik selbst als „Wedontgiveafuckmetal“ – Hauptsache, es knallt und macht Spaß.
Während der Corona-Lockdowns bauten sie durch diverse Twitch-Streams eine treue Community auf, als die Live-Musikszene selbst stillstand. Nach der Pandemie kehrten sie mit voller Energie auf die Bühne zurück, tourten mit Bands wie HELL BOULEVARD, HELDMASCHINE und MONO INC., und spielten auf namhaften Festivals wie METAL HAMMER PARADISE und ROCKHARZ.
SOULBOUND bleiben dabei immer bodenständig und nahbar, ohne Rockstar-Allüren. Ihre Fans schätzen sie für ihre Offenheit und ehrlichen Statements. Die Band spricht auch ernste Themen wie die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen an und setzt klare Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung.
„obsYdian“ ist ein Ausdruck der Entwicklung und Empfindungen der Musiker
Nun sind sie mit neuem Material zurück. Das neue Album „obsYdian“ welches am 26. Juli 2024 bei Metalville Records auf CD, Vinyl und digital erscheinen wird, enthält elf Tracks bei einer Gesamtlänge von genau 41 Minuten. Dieser Longplayer repräsentiert SOULBOUNDs Reise der letzten Jahre und beinhaltet u.a. sozialkritische Betrachtungen und behandelt Themen wie zum Beispiel innere Dämonen und persönliche Abschiede. „obsYdian“ spiegelt die kathartischen Erfahrungen der Band wider und beschreibt sowohl Schattenseiten als auch die Möglichkeit der Heilung und des Schutzes – im Sinne der vielfältigen Heilkräfte auf körperlicher und psychischer Ebene und schützenden Eigenschaften, die dem dunklen vulkanischen Gesteinsglas Obsidian nachgesagt werden. Es soll, so heißt es, den Fluss der Lebensenergie verstärken und das innere Sehvermögen erhöhen. Der Obsidian fördert so energetische Unabhängigkeit und schützt vor fremden Energien. Für die Band ist die Symbolik des Obsidians eine Metapher für ihr Schaffen: Dunkel, mysteriös, reflektierend, schützend und stark. „obsYdian“ ist mehr als ein Album; es ist ein Ausdruck der Entwicklung und Empfindungen der Musiker.
Das Album beginnt als Opener mit dem Namensgeber „obsYdian“, der mit einem unheimlich bedrohlichen Intro einsteigt, welches, von leisem Chorgesang begleitet, eine beinahe knisternde Spannung aufbaut.
Später folgt „Forever in the Dark“, definitiv einer meiner Lieblingssongs der neuen Platte. Diese zeichnet sich durch seine sehr dunklen Texte aus, die eine tiefgründige und düstere Atmosphäre schaffen. Trotz dieser Dunkelheit lädt der Song in seinen letzten Tönen dazu ein, dem Licht am Ende des Tunnels zu folgen, was tatsächlich so etwas wie Hoffnung vermittelt. Musikalisch betrachtet weist auch dieser Track, wie der vorangegangene Titel „Burn“, starke Industrial-Parts auf, aber gleichzeitig spürt man deutlich die Einflüsse der 80er Jahre, die durch kraftvolle Synthesizer, treibende Rhythmen und verzerrte Gitarren betont werden.
„Saint Sinner“ war die erste Single, die aus dem neuen Werk der Band ausgekoppelt wurde. Sofort erkennt man die typischen Klangwände von SOULBOUND.
Bei „Lioness“ merkt man, dass es die Bielefelder Jungs getraut haben, sich in neue Klangwelten vorzuwagen. Klarer Gesang und ein tanzbarer Rhythmus prägen den Song. Die Mischung aus Synth-Pop, Hardrock und dem Bariton von Johnny (Leadsänger und Kopf der Band) mag zunächst unkonventionell erscheinen, doch SOULBOUND gelingt es hier, diese, auf den ersten Blick, sehr unterschiedlichen Elemente, zu einem harmonischen Ganzen zu vereinen.
Das Album schließt mit ruhigeren Tönen, die zum Nachdenken anregen, ab. Der Klavierpart bei „Remain (Part 2)“ wird von einem kraftvollen Gitarrensolo durchbrochen, das wie ein Blitz an einem windstillen Abend den Himmel erleuchtet, und dann wieder in sanften Klaviernoten verklingt.
Ich denke, dass „Remain (Part 2)“ eine unglaublich gute Ergänzung zum Live-Repertoire von SOULBOUND sein würde. Aber auch der Rest des neuen Werkes, dessen Entstehung vier Jahre verschlungen hat, hat das Zeug, live richtig abzuräumen.
Veröffentlichungstermin: 26.07.2024
Spielzeit: 41:04
Line-Up
Johnny Stecker – Vocals
Felix Klemisch – Guitar
Patrick Winzler – Synthies
Jonas Langer – Bass
Mario Krause – Drums
Produziert von: Chris Harms
Label: Metalville
SOULBOUND „ObsYdian“ Tracklist:
- obsYdian
- Burn
- Insane (Official Video bei Youtube)
- Forever In The Dark (Official Video bei Youtube)
- Saint Sinner (Official Video bei Youtube)
- Liones
- Isolate
- Heartless
- Paralyzed
- Remain (Part 1)
- Remain (Part 2)