SOUL DEVOURED: Eleven Deadly Sins (Eigenproduktion)

Elf tödliche Death/Thrash-Salven, die sich zwar nicht mit den großen Klassikern messen lassen können, aber dennoch verdammt Spass machen.

Dem ein oder anderen Leser dürfte dieses Wiener Trio bereits ein Begriff sein, war man doch immerin auf dem letzten Unerhört-Sampler des Rock Hard-Magazins vertreten. Allen anderen sei gesagt, dass der Hörer auf Eleven Deadly Sins elf tödliche Death/Thrash Metal-Salven geboten bekommt, welche verdammt Spaß machen. Wenn das Sünde ist, dann ist der Albumtitel auf jeden Fall zutreffend. Die einzige Sünde, die ich allerdings erkennen kann, ist die, dass SOUL DEVOURED auf einen Drumcomputer zurückgegriffen haben und auch der Bass nicht von Hand eingespielt wurde. Zwar fällt letzteres gar nicht auf, und auch die Drums wurden verdammt gut programmiert, so dass man teilweise gar nicht merkt, dass man es hier nicht mit einem Drummer aus Fleisch und Blut zu tun hat. Dann allerdings gibt es wiederum einige Stellen, bei denen die künstlichen Schlagzeugsounds doch recht störend wirken.
Schade ist das, weil SOUL DEVOURED auf Seven Deadly Sins in musikalischer Hinsicht absolut überzeugen können. Ihr Death/Thrash Metal ist klassisch geprägt, moderne Einflüsse sucht man vergeblich. Haupteinfluss dürften dabei KREATOR gewesen sein. Zum einen geht man ähnlich variabel vor und baut in das Highspeed-Geboller immer wieder geschickt Midtempo-Moshparts ein, zum anderen erinnern die filigranen, hochmelodischen Twin-Guitar-Leads frappierend an die Vorreiter aus dem Ruhrpott (man höre das geniale Seven deadly Sins). Dazu kommt, dass Frontmann Andi Schwarz mit seinem hasserfüllten Kreischgesang wie eine Mischung aus Mille und Chuck Schuldiner rüberkommt. Doch von einem bloßen Abziehbild sind SOUL DEVOURED zum Glück weit entfernt. Durch immer wieder eingestreute ruhige Passagen (zum Beispiel bei Forces Of Heresy), düstere, aber nur dezent eingesetzte Keyboards sowie einige klare Gesangspassagen (z.B. The Deathlight Corps) drückt man dieser Musik seinen Stempel auf. Der Gefahr, dass das extreme Gekreische von Andi Schwarz zu sehr an den Nerven des Hörers zehren könnte bzw. über die volle Spielzeit zu monoton sein könnte, wirkt dieser durch immer wieder eingestreute Grunts sowie durch Abwesenheit entgegen. Mit Like a Razor to the Vain hat man nämlich ein astreines, alles andere als langweiliges Instrumentalstück eingebaut, welches kurzzeitig leichte Göteborg-Death-Elemente aufweist und mit einem gefühlvollen Gitarrensolo ausfadet.
Mit den großen Thrash-Klassikern kann sich dieses Album zwar nicht ganz messen lassen, aber das sollte niemanden davon abhalten, den Drumcomputer einfach mal zu vergessen und diese Scheibe direkt bei der Band zu ordern.

Spielzeit: 36:42 Min.

Line-Up:
Thomas Schmoll – Guitar, Programming, clear Vocals
Mario Fast – Guitar
Andi Schwarz – Vocals

Homepage: http://www.souldevoured.com

Email: tom@souldevoured.com

Tracklist:
1. Requiem… for a Death to come
2. Forces of Heresy
3. Portal to my Resurrection
4. N.D.E.
5. Seven deadly sins
6. Living dead
7. Like a Razor to the Vain
8. The Deathlight Corps
9. Forests of Misery
10. Conspiracy
11. To cross the Gate of Nanna