SNAKE: Strike!

Bluesgetränkter Rock `n` Roll aus Australien! Nahe am Original, aber für jeden Nostalgiker zutiefst herzerfrischend.

Die Australier haben wahrlich den Rock `n` Roll im Blut. Was sich spätestens seit den Anfangstagen von AC/DC und ROSE TATTOO mit dem kleinsten Kontinent der Erde assoziieren lässt, wird im neuen Jahrtausend wiedermal gehörig aufgefrischt. So treiben ja neben den beiden oben genannten Dauerbrennern unter anderem noch der ganz frühere AC/DC-Frontmann DAVE EVANS und außerdem die sich momentan in aller Munde befindlichen AIRBOURNE ihr Unwesen im Rock `n` Roll-Dschungel. Aber dem noch nicht genug. Mit SNAKE dringt eine weitere Aussie-Rock `n` Roll-Kapelle konserventechnisch in unsere Breiten- und Längengrade vor.

Aber SNAKE sind weniger mit AIRBOURNE zu vergleichen, deren Rock `n` Roll ja schon fast zeitgemäß klingt. Nein, SNAKE klingen wie AC/DC in ihren Anfangstagen, sprich, sie haben einen ähnlichen Charme, wie ihn Angus, Malcolm, Bon Scott und Co. auf den Werken High Voltage bis Powerage zu Tage förderten.
Das liegt zum einen an der instrumentellen Verwirklichung der Kompositionen, die der auf alten AC/DC-Platten wirklich sehr nahe kommt. Wüsste ich es nicht besser und hätte man mich gefragt, von welchem AC/DC-Werk der Opener Let the music begin stammt, hätte ich Powerage geantwortet. Out of the night oder Strike hätte ich wahrscheinlich – ohne mit der Wimper zu zucken – der High Voltage / T.N.T.-Phase unserer Rock `n` Roll-Überväter zugeordnet, nicht zuletzt weil sie stellenweise an Soul stripper und deren Version von Baby, please don`t go erinnern. Bluesgetränkter Rock `n` Roll ist das Schlagwort!

Neben der instrumentellen Umsetzung gehören aber noch weitere Faktoren dazu, die mich zu solchen Annahmen verleiten würden. Einer davon ist die Produktion, die ebenfalls einen äußerst traditionellen Charme versprüht. Wer meine Reviews öfters liest und mich bereits einigermaßen einordnen kann, der weiß, dass ich das gut finde. Nörgler mögen dies allerdings anders sehen und (wieder einmal) von einer altbackenen Produktion sprechen, aber sei`s drum. Wer Rock `n` Roll im Blut hat, hat damit keine Probleme. Das garantiere ich!

Und nun zum letzten Hauptfaktor, warum SNAKE der erfolgreichsten Rockband der Welt in ihren Anfangstagen so ähnlich sind: die Stimmakrobatik von Bassist Larry Attard. Wenn ein Mann Bon Scott wirklich zum Verwechseln ähnlich klingt, dann kann man ihm nur großes Lob zollen. In Sachen Eigenständigkeit ist daher zwar nicht viel zu holen. Aber meine Damen und Herren: Das ist hier wurscht. Fast dieselbe charismatische, rauchige, schnapsgetränkte, knarzende Stimme wie die eines der größten Legenden der Musikgeschichte. Wenn das mal nix ist!? Man höre sich nur Sweet revenge, den kleinen Bruder von Ride on, oder In for the kill an und man weiß, wovon ich spreche.

Also für mich ist Strike! ein weiteres Highlight des neuen Jahres, auch wenn das Album schon im letzten Jahr erschienen ist. Wäre es in den 70ern veröffentlicht worden, naja, wer weiß, wo SNAKE heute stehen würden…
Sollen die Nörgler von einer AC/DC-Coverband sprechen. Ich spreche vom australischen Rock `n` Roll-Gen. Sollen sich Nörgler raumgreifend über den in musikalischer Hinsicht völlig unbedeutsamen Schriftzug Warning: contains language that may offend auslassen (was tatsächlich der Realität entspricht). Ich urteile vor allem über die Musik, das ist meine Aufgabe! Sollen Nörgler die Aussage treffen, diese Art von Musik wäre großenteils nur noch auf Volksfesten und Bikertreffen angesagt (was ebenfalls nachzulesen ist). Ich sage, seht euch die Verkaufszahlen von Black Ice an und ihr wisst, was in den CD-Playern der Welt rotiert. Rock `n` Roll! Und genau den zelebrieren SNAKE in der typisch australischen Form. Wer ROSE TATTOO und AC/DC (vor allem deren Anfangsjahre) vergöttert, der muss sich Strike! zulegen und wird daraufhin im heimischen Wohnzimmer oder wo auch immer die geliebte Stereoanlage steht, um mindestens 30 Jahre jünger!

 

Veröffentlichungstermin: 30.04.2008

Spielzeit: 39:30 Min.

Line-Up:
Gesang, Bass: Larry Attard
Gitarre: Mick Bristow
Mat Rath
Schlagzeug: Damon Syme

Produziert von SNAKE
Label: Dead Famous Records
MySpace: http://www.myspace.com/snakerocks

Tracklist:
1.Let the music begin
2.Sweet revenge
3.Strike
4.In for the kill
5.Time
6.Down that road
7.Smokin` diesel
8.Out of the night
9.Mainline

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