SLIK HELVETIKA: Hafnium

Anfangs partytauglicher Metal mit Glam-Einflüssen, flacht dann aber leider etwas ab.

Doofer Bandname, ein Schriftzug wie von einem Drittklässler designed und ein ebenso geniales Cover, das steigert die Vorfreude auf Hafnium nicht unbedingt.
Ich kann zwar nicht wirklich sagen, welchen Musikstil ich erwartet hatte, aber partytauglichen Glam Metal wahrscheinlich eher nicht.
Zunächst fällt einem die Stimme von Mik Myers auf, der tatsächlich die perfekte Stimme für diese Art von Musik hat. Rotzig, dreckig, melodisch und etwas höher angesiedelt, die Musikrichtung war für diesen Mann vorbestimmt! Die logischerweise eher simpel aufgebauten Songs wurden super produziert und der Ohrwurmfaktor ist auf der ersten Hälfte ziemlich hoch, vor allem Money Tree, das etwas gemäßigtere Heal Me und das balladesk beginnende und dann durchstartende Burnt wissen zu gefallen.
Die Klampfe wird schön gequält und quietscht an allen Enden, die Rhythmus-Sektion pumpt ordentlich, vor gut 20 Jahren hätte die Band sicherlich was gerissen. Leider fällt die zweite Hälfte von Hafnium in meinen Ohren dann deutlich ab und das dort aufgefahrene, modernere Riffing will einfach nicht so richtig zur Band passen – das klingt viel zu zäh und wirkt fast wie ein Stilbruch.
Der Titelsong hat jedenfalls schöne Melodien, kommt aber nicht so richtig auf den Punkt und zündet im Chorus zu wenig, beim darauf folgenden Reign ist das leider ähnlich. Wide wirkt im Refrain dann fast schon grungig, legt aber wieder ein paar Schippen auf, während sich die Band bei Cadaver dann leider wieder etwas verzettelt und mit King Of Nowhere auch nicht den optimalen Rausschmeißer komponiert hat. Während Teil eins von Hafnium gelungene Hooks und spritzige Riffs vorweist und einen Vibe wie die härteren MÖTLEY CRÜE ausstrahlt, kommt mir Teil zwei so vor, als würde es sich um B-Ware von ALICE IN CHAINS Mitte der Neunziger handeln. Das Wörtchen zwiespältig trifft es hier am besten, vielleicht sollten SLIK HELVETIKA einfach mal kurz durchatmen und sich beim nächsten Album für einen Stil entscheiden – ich hoffe für Ersteren!

Veröffentlichungstermin: 23.10.2009

Spielzeit: 37:06 Min.

Line-Up:
Mik Myers – vocals, guitar, keys
Kjell Benner – bass, backing vocals
MArk Bennett – drums, percussion, backing vocals

Produziert von David Ivory & Mik Myers
Label: SAOL / H´Art / Zebralution
MySpace: http://www.myspace.com/slikhelvetika

Tracklist:
01. Misery
02. Money Tree
03. Heal Me
04. Burnt
05. Your Self
06. Hafnium
07. Reign
08. Wide
09. Fremd Gehirn Fressen
10. Cadaver
11. King Of Nowhere