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SILENT OVERDRIVE: Babylon Nation (MCD)

Gewöhnungsbedürfiger, aber abwechslungsreicher und melodischer Metalcore mit sehr eigener Note.

Mit SILENT OVERDRIVE bin ich anfangs gar nicht so richtig klargekommen. Was die Band als alternativ angehauchten Metalcore bezeichnet kommt mir zwar alternativ, aber ansonsten wenig überzeugend vor. Rockige Songs mit viel Groove und walzende Parts prägen das Bild eher als rohe Thrashparts, auch wenn man auch solche Einflüsse erkennen kann. Als gnadenlos gewöhnungsbedürftig würde ich allerdings den Gesang bezeichnen. Der ist nämlich nicht wirklich clean, aber auch so gut wie gar nicht aggressiv. Die leicht verzerrte Sing-Stimme wird nur selten von Growls aufgelockert, die mir etwas fehl am Platz vorkommen. Einige der alternativen Elemente lassen in Verbindung mit dieser Feststellung die Songs eher aus dem neumetallischen Bereich erklingen.

Es hat ein paar Durchläufe gebraucht das zu verarbeiten, aber letztendlich sind SILENT OVERDRIVE gar nicht so schlecht. Mit Sicherheit haben sie da eine kleine Nische gefunden und könnten sich mit ihren rockigen Songs durchaus einen Wiedererkennungswert erarbeiten, wenn man die Schwachstellen von Babylon Nation beim nächsten Release noch ausbügelt. Bei der Betonung, die die Band teilweise auf Melodien und Emotionen legt, ist dies eindeutig erst mal der Gesang und die Gesangslinien. Hier muss einfach mehr Durchschlagskraft her. Sprich, hier erwarte ich bei melodischen Parts deutlicheren Gesang, der mehr ausdrückt und bei härteren Parts eine dicke Portion mehr Aggression. Vielleicht wäre das mit einer besseren Produktion und einem passenderem Mix im Gesangsbereich schon getan, denn singen kann der Mensch am Mikro schon und seine Stimme ist sicher ein großer teil dessen, was SILENT OVERDRIVE ausmacht.

Ansonsten haben die fünf Tracks recht viel zu bieten. Moderner Thrash Metal mit Hardcore und Nu Metal Einschlag trifft es nicht wirklich und klingt viel ausgelutschter, als die Musik von SILENT OVERDRIVE selbst. Die Band verbindet zwar alle diese Stile (mal mehr, mal weniger) miteinander, aber das ganze wird durch klassische Rock- und Heavy Metal-Parts zu etwas besonderem verbunden, das mich zwar nicht restlos begeistern, aber trotzdem sehr faszinieren kann, so dass ich gespannt bin, was die Band im nächsten Jahr von sich hören lässt, wenn man ins Studio geht, um den ersten Longplayer einzuspielen.

Veröffentlichungstermin: 2004

Spielzeit: 16:47 Min.

Line-Up:
Theo – Drums

Chris – Guitar

Maik – Voacals

Mario – Guitar

Yogi – Bass

Produziert von Vagelis Maranis
Label: MDD Records

Homepage: http://www.silentoverdrive.de/

Email: info@silentoverdrive.de

Tracklist:
01. Intro

02. Hope

03. Babylon Nation

04. Emotionally Dead

05. Not Your Hope

06. Blessed

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