Als erstes spare ich mir mal sämtliche witzigen Bemerkungen und Wortspiele über den Bandnamen und das Pseudonym der Sängerin. Was bleibt, ist etwas Musik, und zwar wirklich nur etwas, genau genommen knapp 9 Minuten. In dieser kurzen Zeit schrammeln sich die aus Deutschland in die USA ausgewanderte Sängerin Sylvie Pussycat und ihre amerikanischen Mitstreiter durch vier Songs mit fröhlichem Singalong-Punk und leichten Horrorpunk-Einflüssen, die allesamt nicht schlecht sind, aber leider auch nicht wirklich außergewöhnlich. Es gibt schöne Refrains, Mitsing-Oohoohoo´s, Tempo und Riffs, die den Punk-Rock-Standard durchaus erfüllen, aber leider nicht darüber hinausgehen. Wer auf Punkrock mit schönen weiblichen Vocals steht, wird mit der wirklich guten Stimme von Sylvie Pussycat ordentlich bedient, wenn er bereit ist, dafür musikalisch einige Abstriche zu machen und mit wenig Eigenständigkeit zufrieden ist. Zynisch gesagt, sollte sich die Band mehr Gedanken über musikalische Entwicklung, als über Pseudonyme und Style machen, aber ich bin ja schließlich kein Zyniker, und so will ich es positiv formulieren und entdecke lieber ein großes Entwicklungspotential in den vorhandenen vier Stücken, von denen das Titelstück noch am meisten überzeugen kann. Vielleicht sollte die Band in diese, etwas spookigere Richtung weiterarbeiten, als nur auf die einfachen 4-Akkorde-Halleluja-Schiene zu setzen. Wer allerdings noch ein oder zwei Kindheits-Erinnerungen übrig hat, wird in diesem Song eine Cover-Version eines Songs aus der Fernseh-Serie Der kleine Vampir erkennen, geschrieben und damals gesungen von Jim Gray, dem Billy-Idol-Vampir Lumpi. Die Umsetzung ist wirklich gelungen, trotzdem bleibt es eine Coverversion.
Im Endeffekt will ich damit trotzdem nicht den Stab komplett über dieser Band brechen, denn 8:33 Min. sind einfach zu kurz, um ein abschließendes Urteil zu fällen. Sollte bei weiteren Songs etwas mehr Mut zur eigenen Note gefasst werden, ist da durchaus noch einiges drin, denn alle handwerklichen Faktoren sind da und eine gute Sängerin haben sie auch. Also warten wir mal ab, wie sich die Sache entwickelt. Katzen haben ja bekanntermaßen 9 Leben (Nein, jetzt habe ich es doch getan!).
Ach ja, nebenbei bemerkt ist und bleibt für mich Beki Bondage immer noch die ultimative weibliche Punk-Stimme, aber das, wie gesagt, nur nebenbei…
Veröffentlichungstermin: 2008
Spielzeit: 8:33 Min.
Line-Up:
Sylvie Pussycat – Vocals
Rock Smash – Guitars
Chance Void – Guitars
Patrick Statutory – Bass & Vocals
Lurk Armstrong Drums
Label: Kotumba Records
Homepage: http://www.silent-meow.com
Tracklist:
1. They can see in the Dark
2. Taste of Blood
3. Dead Boy
4. Angel Whore