SICKBAG: Bushio Codex

Aufgeschlossenen Grindern werden SICKBAG die Haut bei lebendigem Leibe vom Arsch reißen. Jipieh!

Natürlich geht es bei Bushido Codex nicht um Hip Hop, gepimpte Autos und ähnlichen Scheiß. Denn SICKBAG machen auch andere Musik. Eine Musik, wo diese Themen nicht wirklich zu finden sind. Nein, auch nicht Hardcore für die toughen Jungs gibt es hier zu hören. Die fünf Franzosen lassen mächtig den Knüppel aus dem Sack und dreschen wie die Wahnsinnigen los, hochtechnisch, enorm aggressiv und ungebremst.

Ähnlich wie die neue FUCK THE FACTS klingt das, was SICKBAG auf ihrem Labeldebüt abliefern, nicht so gut zwar, aber auch nicht zu verachten. Denn das Quintett wechselt sich in Sachen Blast und Groove gut ab, ist mal verfrickelt, mal groovig und drückend. Das Geknüppel ist hier jedoch klar im Vordergrund und sorgt so für eine halbstündige Achterbahnfahrt, die Neulingen in dieser Musikrichtung schwer zusetzen dürfte. Noisige Gitarren und jede Menge Dissonanz sowie vertrackte Rhythmen sorgen dafür, dass hier nichts so schnell im Gehörgang bleibt.

Dennoch kann man sich vorstellen, wie es ablaufen würde, würde man die Band zum ersten Mal live sehen: Totales Ausflippen ist vorprogrammiert, selbst wenn man SICKBAG vorher noch nie gehört hat. Liegt einerseits daran, dass sich die Franzosen nicht wirklich vom Gros des Genres unterscheiden und daran, dass sie Bewährtes verwenden, statt der Musik eine eigene Identität einzuhauchen. Ein großes Problem ist dies allerdings nicht, da Songs wie Hibakusha, A Perfect World of Shit, Whose Next? und das abschließende Empire of Disgust wirklich amtlich zuschlagen und dir die Haut bei lebendigem Leibe vom Arsch reißen.

Technisch gibt es rein gar nichts zu bemängeln, SICKBAG sind so fit, wie man es von einer Band verlangt, die technischen, modernen Grind spielt. Die Songs sind abwechslungsreich, die Produktion ist top, die Aufmachung der CD ist schön. Nur die Spielzeit von nicht einmal 30 Minuten schlägt aufs Gemüt, ebenso wie die Tatsache, dass SICKBAG sich etwas anstrengen und nach einem eigenen Gesicht suchen sollten. Aufgeschlossenen Grindern mit einem starken Magen sei das hasserfüllte Kraftpaket dieses heißen Newcomers aber durchaus empfohlen, wem hingegen die Klassiker des Genres schon zuviel sind, sollte den Namen des Quintetts schnell wieder aus dem Gedächtnis streichen.

Veröffentlichungstermin: 14. Juli 2006

Spielzeit: 28:00 Min.

Line-Up:
Julien Henri – Vocals
Diego Janson – Guitar
Julien Divert – Guitar
Joackim Picot – Bass
Francois Roux-Vecciali – Drums

Label: Deformeathing Production

Homepage: http://sickbag.free.fr

Tracklist:
1. Bushido Codex
2. Hibakusha
3. Dirty Ego
4. A Perfect World of Shit
5. Year Zero
6. Les gang des postiches
7. Room 57
8. Whose Next ?
9. Without Lucky Star Hero
10. Empire of Disgust

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