SHADOWS DANCE: A Quatrain for the Damned

Mehdorn-Metal…

Ich bin heute nacht zehn Stunden Nachtzug im Sitzabteil gefahren, während im Nachbarabteil diverse Sachsen die Details des Fahrplans über Stunden hinweg ausgiebig diskutierten. An Schlaf war also nicht zu denken. Was mein nächtliches Selbstmitleid auf Schienen mit SHADOWS DANCE zu tun hat? Nun, egal wie gleichförmig die Lichter kleiner Orte am Fenster vorbeizogen, egal wie intensiv meine „Freunde“ nebenan die Vorteile der Strecke über Eisenach im Vergleich mit der alten über Halle/Saale diskutierten – das Verlangen, mit „A Quatrain for the Damned“ im Discman mich wenigstens musikalisch zu trösten, blieb vollständig aus, denn wieder einmal macht sich mit SHADOWS DANCE eine Band auf, um mit Gothicmetal zu langweilen. Zwar geben sich die Griechen noch Mühe, wenigstens Dynamik und Abwechslung ins Songmaterial einfließen zu lassen, aber tausendfach gehörte Keyboardläufe, einfallslose Gitarrenparts und die unvermeidlichen Elfenzirper machen jede Hoffnung auf Hörenswertes zunichte. Erst recht grauslig wird es, wenn Timingschwankungen und stimmliche Schwächen mit ins Spiel kommen. So entsteht statt der von der Band vermutlich intendierten Horrorfilmatmosphäre gähnende Langeweile, gepaart mit Aufregung über die stellenweise dilettantische Ausführung. Platt und seicht kommen die Trauergesänge der tanzenden Schattenwesen daher. Gelegentliche Ausflüge in CRADLE OF FILTHene Gefilde retten da auch nichts mehr. Plötzlich wird einen bewusst, wie interessant eigentlich vergleichsweise die Streckenführung des NZ Andromeda wirken kann…

Spielzeit: 37:59 Min.

Line-Up:
Vasilis – Bass

Dimitris – Gitarre

Sahmor Naar – Gesang

Vlasis – Schlagzeug

Label: Ebony Tears

Homepage: http://www.shadowsdance.cjb.net

Tracklist:
Licking the Limbs of Abyss

Last Kiss

Until the Young Whore Sings

Dance in the Storm

Swathe Me into Illusions

My Christ Was Dark

Her Cruel Masque