Man erstelle sich eine Liste mit doppelnamigen Bands und wähle die Begriffe aus, die noch nicht miteinander gekoppelt wurden – so oder so ähnlich dürften wohl die die Schweden von SHADOW DIVINE zu ihrem Namen gekommen sein.
Das Trio existiert jedenfalls seit knapp zwei Jahren, die einzelnen Mitglieder waren zuvor schon in anderen Bands tätig, das hört man dem ersten, selbstbetitelten Demo auch zu jedem Zeitpunkt an.
Stilistisch machen SHADOW DIVINE ihr eigenes Ding, musikalisch sind sowohl thrashige Einflüsse auszumachen, aber auch aus dem eher traditionellen Metalbereich und dem des melodischen Elchtods. Garniert wird das Ganze dann noch mit vielen sphärischen Keyboard- und einigen Pianoparts, teilweise melodischem und teilweise rauherem (nicht grunzigem – eher gröhligem) Gesang, fertig ist die eigene Schublade!
Die Produktion ist für eine Eigenpressung mehr als o.k., klingt zwar insgesamt etwas dumpf aber keinesfalls dünn und lässt alle Instrumente klar zur Geltung kommen.
Die Songs sind, wie man evtl. oben bereits herauslesen konnte, sehr abwechslungsreich, aber trotzdem immer eingängig. Die typischen Strophe-Refrain Schemata werden vermieden und man weiß eigentlich nie, was einem als nächster Part aufgetischt wird.
Für mich ist die 6-Track EP (fünf Songs + Intro) in der Zwischenzeit ein wirklich gern gesehener Gast in meinem CD-Player, zumal sich eigentlich jeder einzelne Track nach mehreren Durchläufen als kleiner Hit entpuppt hat und vor allem die interessanten Key-Breaks den Tracks noch einmal zusätzlich das gewisse Etwas verleihen. Auch was die Melodieführung angeht, gehen SHADOW DIVINE eher unkonventionell zu Werke und beschreiten andere Wege, als der Großteil unserer skandinavischen Freunde. Vereinzelt wurden bei mir Erinnerungen an das 2004er-Debüt der Landsmänner von VIPERINE wach, nur dass SHADOW DIVINE noch etwas ruppiger und weniger traditionell an die Sache rangehen.
Alles in allem eine in jeder Beziehung überzeugende Veröffentlichung, wie man sie nicht alle Tage geboten bekommt. Reinhören kann man wie üblich auf der bandeigenen Webseite, leider kann ich euch nicht sagen, ob die EP dort bestellt werden kann, zumal der Merchandise-Bereich momentan noch nicht freigeschaltet wurde. Am besten mal nachfragen, solltet ihr interessiert sein. Aus SHADOW DIVINE könnte jedenfalls wirklich was Größeres werden und es sollte mich nicht wundern, wenn der erste Longplayer bereits auf einem renommierten Label erscheinen sollte.
Veröffentlichungstermin: 2006
Spielzeit: 28:12 Min.
Line-Up:
Anders Gustafsson – vocals, guitars
Fredrik Andersson – bass
Peter Haga – drums, keys
Produziert von Anders Gustafsson & Peter Haga
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://way.to/shadowdivine
Email: shadowdivine@telia.com
Tracklist:
01. The Gate
02. Seven Steps To Hell
03. Inner Sanctum
04. The Lover´s Waltz
05. In Vain
06. Walk The Walk