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SETYØURSAILS: Bad Blood

Auf “Bad Blood” setzen SETYØURSAILS ihren Modern-Metalcore-Sound optimal in Szene, indem sie das Spiel mit den Extremen weiter verfeinern.

Häufig ist die spannendste Zeit einer Karriere mitnichten die anfängliche Sturm-und-Drang-Periode, sondern die anschließenden Jahre der Identitätsfindung: Wie will man sich künftig positionieren? Wo möchte man überhaupt hin und welche Stützpfeiler zeichnen den eigenen Sound überhaupt aus? Für SETYØURSAILS scheinen all diese Fragen nahezu Formsache zu sein: Nach dem rabiaten Debüt „Enough“ (2018) entschlüsselte das Quartett schon mit „Nightfall“ (2022) die Blaupause des modernen Metalcore.

„Bad Blood“ ist somit zumindest auf den ersten Blick eine Art Selbstläufer: Alle Tugenden des Zweitwerks finden sich auch im dritten Anlauf wieder, wo satte Riffs sich mit dem zielgerichteten Schlagzeug zu einer groovenden Symbiose verbünden. Das Energielevel schießt folglich schon im eröffnenden Titeltrack in die Höhe – keineswegs der alleinige Verdienst Gastsänger Adrian Estrella (ZEBRAHEAD). Dennoch ist das nur die eine Hälfte des Erfolgsrezepts, versäumen es SETYØURSAILS doch keineswegs, diesem mitreißenden Fundament eine gesunde Ladung Radio-Appeal zur Seite zu stellen.

In den Händen SETYØURSAILS’ harmoniert das Spiel mit den Extremen nahezu perfekt

Öffnet sich das Material, dann meist um Fronterin Jules‘ Singstimme in Szene zu setzen: Eingängige und bisweilen zuckersüße Melodien bilden den Gegenpol zu den galligen Shouts und Screams. Natürlich kennen wir das von vergleichbaren Acts seit nunmehr Jahrzehnten, so hartnäckig im Ohr festsetzen wie „Halo“ oder die abschließende Alternative-Metal-Hymne „Eternally“ können sich aber nur die wenigsten Stücke. Exakt, weil eben das Spiel mit den Extremen in den Händen SETYØURSAILS‘ so perfekt harmoniert, bleibt das furiose „T.F.M.F.“ im Gedächtnis – auch ohne von typischen Songwriting-Konventionen abzuweichen.

Dass sich die Kölner in ihrem Ansatz durchaus an Mainstream-Gepflogenheiten orientieren und dabei meist kompakt unter der Vier-Minuten-Marke bleiben, ist in diesem Fall sogar mehr Stärke denn Schwäche: Denn während sich das sonst solide „Bad Company“ etwas zu lange im Rampenlicht aufhält, sorgt der beständige Tapetenwechsel andernorts für frischen Wind im Minutentakt: Heavy-Rock-Anleihen in „Dangerous“ ziehen uns nach der poppigen Power-Ballade „Lately“ unmittelbar eins über die Rübe und festigen den Eindruck, den wir bereits nach den ersten Tönen zu formen begonnen haben.

SETYØURSAILS wissen ihren Modern Metalcore in optimaler Weise in Szene zu setzen

SETYØURSAILS setzen anno 2024 möglicherweise ein wenig mehr auf ausschmückende Snythesizer-Untermalung, wissen ansonsten aber schon jetzt, ihren Modern Metalcore in optimaler Weise in Szene zu setzen. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Sturm-und-Drang-Phase wirkt „Bad Blood“ dadurch akribisch ausgearbeitet, ohne dafür allerdings auch nur ein Quäntchen Energie im Tausch aufgeben zu müssen.

Veröffentlichungstermin: 12.04.2024

Spielzeit: 33:44

Line-Up

Jules Mitch – vocals
André Alves – guitar
Nicolai Hoch – bass
Henrik Kellershohn – drums

Produziert von Julian Breucker und Christoph Wieczorek (Mix und Mastering)

Label: Napalm Records

Homepage: https://setyoursails.net
Facebook: https://www.facebook.com/setyoursailsband/

SETYØURSAILS “Bad Blood” Tracklist

01. Bad Blood (Video bei YouTube)
02. Best Of Me (Video bei YouTube)
03. T.F.M.F.
04. Halo
05. Lately (Video bei YouTube)
06. Dangerous
07. Bad Company
08. In My Head
09. Heart Attack
10. Eternally

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