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SCALPTURE: Landkrieg

SCALPTURE haben sich spätestens mit “Feldwärts” in der ersten Klasse des deutschen Death Metal etabliert und gehen diesen Weg nun weiter.

Kennengelernt habe ich SCALPTURE mit ihrem zweiten Album “Eisenzeit”. Der massive, groovende Death Metal erinnerte sehr stark an HAIL OF BULLETS. Auf dem Nachfolger “Feldwärts” haben sich SCALPTURE davon ein wenig emanzipiert und auf “Landkrieg” gehen sie diesen Weg weiter, ohne sich zu weit von ihrem ursprünglichen Sound zu entfernen.

Wo “Feldwärts” uns vor drei Jahren noch direkt ins Gesicht gesprungen ist, leiten SCALPTURE ihr neues Werk mit einem melodischen Intro ein, bevor uns das fett groovende “Into Catastrophe” an die Wand nagelt. Ein brachialer Stampfer, der nach HAIL OF BULLETS und BOLT THROWER klingt. Da kommt die Nackenmuskulatur direkt mal auf Betriebstemperatur. Gleichzeitig gibt es hier einige erhabene Gitarrenharmonien zu hören.

SCALPTURE zeigen auf “Landkrieg” musikalische Klasse

Generell agieren SCALPTURE hier auf einem hohen spielerischen Niveau, das ist alles andere als Höhlenmenschen Death-Metal. Hört euch mal das Zusammenspiel von Gitarre und Bass beim doomigen “Wallenstein” an. Apropos Bass, SCALPTURE tun gut daran, ihrem Viersaiter genug Raum im Mix zu geben. Denn die Bassläufe von Niklas sind wirklich alles andere als Standard und absolut hörenswert.

So richtig aufs Gaspedal treten SCALPTURE eher selten, und wenn, dann nie einen ganzen Song durch. Stattdessen ist die Band mal brachial walzend, mal majestätisch oder auch doom schleppend unterwegs. Die heiseren Growls erinnern am ehesten an Martin van Drunen, was natürlich immer eine gute Sache ist.

Von räudig bis majestätisch haben SCALPTURE auf “Landkrieg” für jeden was am Start

Meine Highlights sind neben dem starken Opener “Into Catastrophe” vor allem das fantastische “Til jeret undergang” mit seinem extrem eingängigen, fast schon tanzbaren, gleichzeitig aber auch schön räudigen Refrain mit coolen Gangshouts. “Den mörka nattens lejon” kreuzt Up tempo und Tremolo-Picking mit einer majestätischen Erhabenheit und erinnert mich stellenweise an SULPHUR AEON. Das muss man auch erstmal hinkriegen. “Of Siege and besieged” wiederum kommt karg, fast ein wenig monoton und schleppend daher – so eine Belagerung zieht sich eben.

Mit “Landkrieg” zeigen SCALPTURE erneut, dass sie zu den besten DEATH METAL-Bands des Landes zählen

SCALPTURE halten ihr hohes Niveau auch auf ihrem vierten Album und liefern hier ihr bisher musikalisch bestes Album ab. Vielleicht war “Eisenzeit” insgesamt etwas hitlastiger. Aber letztendlich sind alle Alben der Band bisher sehr stark und zählen mit zum Besten, was Death Metal aus Deutschland aktuell so hergibt. Dass man sich für ein Gemälde als Cover entschieden hat, statt seelenloser KI-Scheisse zu präsentieren, das gibt weitere Sympathiepunkte. So zynisch das in den aktuellen Zeiten klingt, aber “Landkrieg” macht echt Spaß!

Veröffentlichungsdatum: 07.03.2025

Spielzeit: 42:42

Line-Up:
Thorsten – vocals
Felix – guitars
Tobias – guitars
Niklas – bass
Moritz N. – drums

Label: Testimony Records

Facebook: https://www.facebook.com/Scalpture
Bandcamp: https://scalpture.bandcamp.com

SCALPTURE „Landkrieg“ Tracklist

1. The Fall …
2. Into Catastrophe
3. Til Jeret Undergang (Audio bei YouTube)
4. Landsknecht (Lyrics-Video bei YouTube)
5. Wallenstein
6. Den Mörka Nattens Lejon (Video bei YouTube)
7. Of Siege and Besieged
8. Schwedentrunk
9. Hell’s Choirs Chant
10. Bellum Se Ipsum Alet