Interessant. Es gibt noch Bands, die denken sich was bei ihrem Namen. Und nicht nur so ein Bisschen, sondern so richtig. Soll heißen sie veröffentlichen auf ihrer Homepage wahre Aufsätze darüber, was ihnen ihr Name bedeutet. Die reichlich abstrakte Welt von RUINS DIVISION hier genauer darzulegen hab ich jetzt keine Lust. Okay, ich geb´s zu, ich hatte nicht mal Lust mich damit auseinanderzusetzen. Die verschrobene Philosophie von der Menschheit als Abbruchunternehmen und demokratisch, diplomatische Baustelle universaler Vernichtung und letztlich die Ruinsdivision als intimes Reisebüro darlegt, eine Anschauung, die man vielfältig auslegen kann, aus der Substanz, die die Wahrheit aus Verachtung Lüge nennt. Alles klar, soweit? Gut, dann lass uns weitergehen. Die Musiker sehen sich also als Kolonisten dieser Ruinenwelt und drücken sich durch ihre Musik aus. Diese ist, sehr zu meinem Leidwesen nicht auch nur im Ansatz so originell und verrückt, wie die Masche, die sich die vier als Konzept ausgedacht haben. Über das Prädikat gut gemachter, handwerklich versierter, ordentlich produzierter Death Metal kommt man mit Collateral Hope kaum hinaus, bewegt sich allerdings auch immer weit über der Grenze zum Schlechten. Die vier Songs zwischen schnellem Geholze, schwungvollen Grooves und zähfließendem Tempo können überzeugen. Sowohl die Schlagzeugarbeit als auch die Riffs sind durchaus brauchbar und die fette Produktion unterstützt (vom blechernen Becken-Klang abgesehen) die ganze Sache sehr angemessen. Collateral Hope wirkt eine ganze Ecke mechanisch und passt damit vielleicht super zum verschrobenen Konzept. Letztendlich fehlt es den Kompositionen aber dennoch an Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert. Das ist es, was Collateral Hope noch von der ersten Liga trennt. Dass man die Fähigkeit hat dort mitzuspielen, hat man mit dieser Scheibe hingegen bewiesen.
Veröffentlichungstermin: 2005
Spielzeit: 14:13 Min.
Line-Up:
N. Falzon – voice
E. Corma – guitar
A. Klepper – bass
S. Tolino – drums
Produziert von Kaiser Sound und Undertaker Prod.
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.ruinsdivision.com
Tracklist:
01. A Nails Garden
02. Heresy: orderCide?!
03. Rats
04. Seminal Paradigm