REBELHEAD und Fightback – das klingt ja ziemlich kriegerisch. Aber ihr könnt beruhigt sein, Fightback ist eher die Rebellion des kämpferischen Jugendlichen gegen seine Eltern, mehr Stinkefinger als Faust, mehr Leck mich, als wirkliche Kritik. Somit dürften REBELHEAD keine Schlipse anhaben, auf die sie sich getreten fühlen könnten, wenn ich das sage. Im Gegenzug machen sie aber auch deutlich, dass es ihnen ziemlich am Arsch vorbei gehen dürfte, was ich überhaupt dazu zu sagen habe. Soviel zu meinem ersten Eindruck der Musik, ohne auch nur eine Textzeile zu kennen. Was verbirgt sich aber wirklich dahinter? Nun, Lyrics bleiben zwar unauffindbar, aber die Finnen haben hier ein modernes Metal-Album eingespielt, das irgendwo zwischen Rock und Metal zuhause ist. Groove Overloads à la MACHINE HEAD, markante Riffs der Marke PANTERA, Thrash/Death ´n Roll Anleihen aus dem Hause ENTOMBED oder auch einfach der pure Rotz-Rock – all das findet sich auf Fightback ein. Das Soundgewand ist reichlich modern, einzelne Elemente hätten durchaus in einigen Nu Metal-Bands Verwendung finden können. REBELHEAD verarbeiten einfach alles. Hauptsache es rockt. Stampfende Beats und Riffs überwiegen, auch vor Midtempo-Hardcore-Einschüben schreckt man nicht zurück und den ein oder anderen Moshpart gibt es auch zu entdecken.
Sänger Aki hat wohl das, was bekannte Printmagazine als Reibeisen-Vocals bezeichnen würden. Mir persönlich wirkt der Gesang etwas zu gekünstelt dunkel. Aki grummelt mehr vor sich hin, als dass er wirklich schreit. Trotzdem sind die Vocals nicht unmelodisch, sondern charismatisch und vielseitig. Was in etwa heißen könnte, dass von Max Cavalera bis Rob Flynn alles abgedeckt wird.
Was im Endeffekt bei der ganzen Sache rauskommt ist vielleicht vorhersehbar: Eine nette, leicht zu hörende Scheibe, die einige gute Songs mit sich bringt, aber wenig eigene Akzente setzt. Fightback rockt einfach vor sich hin, lebt nur für das Hier und Jetzt. Fightback ist von der Art modern, die vielleicht morgen schon wieder vergessen ist. Wäre die Scheibe nicht ein wenig gesichtlos, würde es vielleicht besser klappen mit der Zeitlosigkeit.
Veröffentlichungstermin: November 2005
Spielzeit: 27:23 Min.
Line-Up:
Aki – Vocals
Erno – Drums
Mikko – Guitars
Jore – Bass
Label: Whirlwind Records
Homepage: http://www.rebelhead.net
Tracklist:
01. Dreams
02. Corrupted chaos
03. Say it loud
04. Rebelhead
05. Never
06. Blackrebel station
07. At the point of death
08. Circle of sorro
09. Wicked world
10. Blood in my eyes