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PYRITHION: The Burden Of Sorrow [EP]

Ansprechender Death Metal mit Tim Lambesis an den Vocals. Ordentlich, aber da steckt sicherlich noch mehr drin.

Tim Lambesis hat zwar keinen Doktor in Chemie, aber dafür einen guten Sinn für klangvolle Namen. Benannt nach einem Fungizid steht sein neues Projekt PYRITHION tatsächlich so zornerfüllt da, als würde es demnächst der Dekontamination des überwucherten Death Metals selbst vorstehen. Weil das der AS I LAY DYING-Sänger nicht alleine bewerkstelligen kann, hat er sich Hilfe von Andy Godwin (Ex-THE FAMINE) und Ryan Glisan (ALLEGAEON) ins Studio geholt. Die beiden Gitarristen drücken der Spontanunternehmung PYRITHION in gleichem Maße ihre Stempel auf, wie es Lambesis tut – vor allem Glisans Stil prägt die verspielten Soli der drei Kompositionen.

“The Burden Of Sorrow” vermengt in seinen zwölf Minuten traditionellen Death Metal mit aktuellen Trends und erfüllt so die Aufgabe, die eine vorausgeschickte EP zu erfüllen hat: Mit den drei Tracks bringt das Trio nicht nur seinen Namen unter die Leute, sondern gewährt zeitgleich einen Einblick in das nachfolgende Debütalbum, welches sich bereits in Planung befindet. Und so ist es nicht überraschend, dass uns PYRITHION hier ein differenziertes Repertoire vorlegen – sofern man innerhalb der Genregrenzen davon sprechen kann.

“The Burden of Sorrow” ist ein ordentlicher Genrebeitrag – nicht mehr, nicht weniger

“The Invention Of Hatred” geht als typischer moderner Death-Metal-Track durch, dem aber nicht zuletzt dank Lambesis’ kraftvollem Organ und der Gitarrenführung ein Hauch von AS I LAY DYING anhaftet. Die Growls bohren sich in erdige Tiefen, das Schlagzeug prügelt regelmäßig Blasts und Doublebass-Salven heraus, ohne den umklammerten Groove loszulassen. Klingen gerade die Instrumentalpassagen darüber hinaus manches Mal nach ALLEGAEON, agiert das folgende “Bleed Out” deutlich in der Nähe von CANNIBAL CORPSE. Kompakt und heftig bleibt der Song zwar keine Härte schuldig, wohl aber Originalität. “Rest In The Arms Of Paralyzed Beast” arbeitet schließlich mit unheilschwangeren Clean-Gitarren, wie man sie von DARK FORTRESS kennt. Abseits dieser atmosphärischen Garnierung verkörpert das Stück einen ordentlichen Genrebeitrag im gehobenen Tempo – nicht mehr, nicht weniger.

Genau das ist irgendwie symptomatisch für “The Burden Of Sorrow”. Das Material, das Tim Lambesis mit seinen Kumpels aus dem Boden stampft, ist in Ordnung – vielleicht sogar zu sehr. Denkwürdige Hooks, Killer-Riffs und dergleichen haben PYRITHION auf ihrem ersten Lebenszeichen nicht in der Hinterhand. Wir verbleiben beim Fazit somit mit einem brauchbaren Death-Metal-Beitrag, dessen Wert wohl erst mit dem folgenden Debütalbum einzuschätzen sein wird. “The Burden Of Sorrow” entstand unter großem Zeitdruck und ließ den beteiligten Musikern nur wenig Raum, an ihren Ideen zu feilen. Diesen Umständen gemäß erledigen PYRITHION ihren Job anstandslos, ein Weltklasse-Fungizid versprüht “The Burden” Of Sorrow aber nicht.

The Burden Of Sorrow erscheint in Europa ausschließlich als digitaler Download.

Veröffentlichungstermin: 26.04.2013

Spielzeit: 11:58 Min.

Line-Up:
Tim Lambesis – Vocals
Ryan Glisan – Guitars
Andy Godwin – Guitars

Produziert von Daniel Castleman
Label: Metal Blade

Homepage: http://www.pyrithion.com/
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/pyrithion

PYRITHION “The Burden Of Sorrow” Tracklist

1. The Invention Of Hatred (Lyric-Video bei YouTube)
2. Bleed Out
3. Rest In The Arms Of Paralyzed Beast

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