PSYCHE: The Quickening (Single)

PSYCHE bleiben auch mit diesem Output irgendwo im Niemandsland zwischen packender Musik und langweiligem Herummusizieren stecken.

PSYCHE ist eine dieser Synthiepop/Elektro-Bands, deren Name zwar immer und überall herumgeistert, die sich aber dennoch nur selten ins kollektive Bewusstsein drängen können. Sicher, jeder, der mal in einer entsprechenden Finsterdisko war, hat schon zu einem PSYCHE-Song getanzt, aber zum Fankreis gehörte dennoch stets nur eine Minderheit. Ob zu Recht oder zu Unrecht, darauf kann auch „The Quickening“ nur beschränkt Auskunft geben, da es sich trotz der üppigen Spielzeit von über einer Stunde um eine Single mit lediglich zwei verschiedenen Songs handelt, welche in glücklicherweise recht unterschiedlichen Fassungen dargeboten werden. Der Titeltrack selbst besticht zwar mit einem sehr griffigen Vers und ein paar netten Hintergrundsynthies, vor allem der Oboen-artige Sound kommt sehr stimmungsvoll rüber, aber die etwas zu dünne Stimme von Darrin und die nicht wirklich spektakuläre Rhythmik sorgen für Abzüge in der B-Note. „Anonymous Skin“ wiederum fehlt es an ergreifenden Melodien, die die spannungsgeladenen Akkorde veredeln würden, so dass ein mittelmäßiger Midtempotrack als Gerüst bleibt, der immerhin von SPACEFISH in ein schleppend-trippiges Gewand gepackt wird, das zu gefallen weiß. Bezeichnenderweise ist es gerade der eher technoide Remix von NEGATIVE FORMAT, der dem Titeltrack dann den nötigen Tritt in den Hintern gibt, um gut tanzbar abzugehen und so etwas wie mitreißende Dynamik zu entwickeln. Plötzlich klappt es mit der groovenden Rhythmik, und der schwache Gesang wird von der Heftigkeit der Musik ausgeglichen. Doch die restlichen Remixe stellen lediglich biedere Hausmannskost dar, bei denen mit schon oft gehörten Beats und den üblichen Verdächtigen im Effektrack die Gelegenheit zu einer griffigen Eigeninterpretation verschenkt wurde. Und so bleiben PSYCHE auch mit diesem Output irgendwo im Niemandsland zwischen packender Musik und langweiligem Herummusizieren stecken. Das macht die Single lediglich für Die-Hard-Grufties wirklich spannend, auch wenn sicher wieder jeder mal zu „The Quickening“ die Tanzfläche entern wird.

Spielzeit: 65:11 Min.

Line-Up:
Darrin Huss – Gesang

Remi Szyszka – Musik

Produziert von PSYCHE
Label: Accession Records/EFA

Homepage: http://www.psyche-hq.de

Tracklist:
2x The Quickening

1x Anonymous Skin

5x The Quickening

1x Anonymous Skin

1x The Quickening

1x Anonymous Skin