Tja, und was ich gerade noch über EMERALD RAIN abgelassen habe, kann ich eigentlich so fast auch auf “Far from the Edge” der Melodic Rocker PRIDE übertragen.
Die Band um den Ex-BALANCE OF POWER-Keyboarder Ivan Gunn bietet melodischen Hard Rock der Marke WHITE LION (vor allem Sänger Mat Mitchell kann enorme Ähnlichkeiten zu der Stimme von Mike Tramp aufweisen), womit der Weg schon mal vorgegeben wäre und von diesem weicht die Band auch zu keinem Zeitpunkt ab. PRIDE bieten genau das, was Ende der Achtziger ganze Scharen von sonnengebräunten und durch das aufgeknüpfte Hemd mit ihrer behaarten Brust prahlenden Jungen und minikleidtragenden und toupierten Mädels zum Kopulieren angeregt hätte.
Nette Melodiechen – unterlegt von einem stets präsenten Akustikgitarrensound – die nie wehtun (außer vielleicht bei den Herzschmerzballaden “If it ain’t love” und “Saintly Lies”) und mit einer ordentlichen Portion Schluchzschneuzromatik (ich sag nur “Come a little closer, Baby…”) gewürzt sind.
Dabei gilt aber auch für PRIDE, dass “Far from the Edge” einfach nichts bietet, was man nicht schon zigfach in ähnlicher Form gehört hat und die Klasse von WHITE LION erreicht die Band eh nicht.
Es bleibt also wieder einmal nicht viel mehr als ein perfekt gemachtes Album, dem aber einfach die Eigenständigkeit fehlt und genau das ist heutzutage wichtiger, als es jemals zuvor der Fall war. Ein bisschen kann man sich doch wenigstens anstrengen…
Veröffentlichungstermin: 23.04.01
Spielzeit: 51:56 Min.
Line-Up:
Mat Mitchell – Vocals
Chris Green – Lead Guitar
Adrian Johnson – Guitar
Simon Farmery – Bass
Rike Eade – Drums
Ivan Gunn – Keyboards
PRIDE “Far From The Edge” Tracklist
1. This Time
2. Saviour of a broken Heart
3. Hard to find a Reason
4. If it ain´t Love
5. Hands of a Healer
6. Hold on
7. Best of me Yet
8. Who you gonna love
9. Saintly Lies
10. Coming around again