Erst vor 3 Jahren gegründet, veröffentlichte PREMACY bis heute schon 2 Demos. Zum einen das vorliegende “Fragile Lives” aus dem Jahre 2005 und zum anderen das ebenfalls vorliegende, aber anschließend eigens zur Debatte stehende “Voices Above” aus dem Jahre 2006. Warum ich das explizit erwähne? Weil es nicht unbedingt Gang und Gäbe ist, dass 2 Silberlinge einer Band gleichzeitig zur Rezension geschickt werden, noch dazu, wenn die eigentlichen Releasedates schon etwas zurückliegen. Aber der Grund folgt auf dem Fuße: Und zwar wird voraussichtlich Anfang/Mitte nächsten Jahres ihr Debütalbum in den Plattenläden stehen und daher erweist sich dieser Zug der Plattenfirma als durchaus sinnvoll, zumal die Band in unseren Breitengraden wohl noch den Wenigsten ein Begriff ist. Ja, und deshalb ist es auch noch von Nöten die musikalische Richtung der aus Norwegen stammenden Band zu definieren. Das gestaltet sich allerdings gar nicht so einfach, da in PREMACYs Stücken mehrere verschiedene Einflüsse herauszuhören sind. Melodic Metal umschreibt es wohl am besten, garniert mit einigen Hard Rock-, Prog- und ganz dezenten Metalcore-Zitaten.
Der Opener “Fragile life” veranschaulicht auch gleich den stilistischen Schmelztiegel. Wird in diversen Strophen- und Bridgeteilen das ein oder andere Metalcoreriff vom Stapel gelassen, so geht der prog-rockige Refrain nicht angriffslustig, sondern eher angenehm ins Ohr. Im Gegensatz dazu erweist sich das darauffolgende “Anger management” eher als hardrock-lastige Komposition, die etwas eingängiger strukturiert ist und zum Ende hin ein bisschen mehr Fahrt auf aufnimmt. Wieder ganz anders verhält es sich da mit Song Nummer 3, denn der entpuppt sich als relaxter Rocksong und zeigt die kommerziellere Seite der Band. Das abschließende “Ending days” tendiert dann wieder eher in die Richtung des Openers, wobei hier noch etwas mehr Prog-Anleihen zu hören sind.
Die stilistische Vielfalt wird auf “Fragile Lives” homogen und harmonisch dargeboten. Was mir aber ein bisschen fehlt, sind Tempowechsel, die eine spritzige Komponente in das etwas statisch wirkende Material einbringen würden. Die Produktion ist für Demoverhältnisse gut gelungen und auch bezüglich der musikalischen Umsetzung gibt`s wenig zu meckern. Man bedenke, dass es sich um das erste Demo von PREMACY handelt. Wenn es die Norweger zudem noch schaffen, ihrer Musik noch etwas mehr Frische und eine gewisse Menge an Akzenten beizumischen, dann darf man zurecht auf das Debütalbum gespannt sein. Aber zunächst gilt es, die Konzentration auf das 2. Demo zu richten. Fortsetzung folgt…
Ach ja, vorher aber noch die Information, dass man “Fragile Lives” über die bandeigene Homepage kostenlos downloaden kann.
Veröffentlichungstermin: xx.04.2005
Spielzeit: 17:37 Min.
Line-Up:
Gesang: Thomas Dahl
Gitarre: Stian Dahl
Bass: Mats Magnem
Schlagzeug: Torkil Riiser
Produziert von PREMACY
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.premacy.no
Tracklist:
1.Fragile life
2.Anger management
3.Reality, my dream
4.Ending days