blank

POSTNUCLEAR DEATHMASS: Generation Doom [Eigenproduktion]

Schrulliger Death Metal mit dem kleinen Latinum.

Was ist mit diesem Quintett verkehrt? Sind sie überdurchschnittlich intelligente Misanthropen oder doch nur ein paar Kids, die sich ein Lexikon geschnappt haben, um damit ein pseudointellektuelles Bandinfo und Booklet zu gestalten? Ich bin mir noch immer etwas unschlüssig über ihre Aussagen, glaube aber dass die Typen einen sehr kranken Humor haben und diesen mit dem kleinen Latinum würzen. Die teilweise kindischen Provokationen lasse ich mal außen vor, jetzt geht es um die Musik.

POSTNUCLEAR DEATHMASS geben reichlich skurrilen Death Metal zum Besten, der mit allerhand Spielereien und Abwechslung aufwartet. Kaputte Riffs, seltsame Arrangements und verdrehte Melodien weisen durch den Opener Arcade. Doch die Songs klingen alle sehr unterschiedlich und folgen keiner klaren Linie. Das habe ich zugegebenermaßen auch nicht erwartet und ich verlange es schon zweimal nicht, aber die Franken wirken auf mich wie eine Band, die krampfhaft versucht freaky zu sein. Besonders schlimm ist dies bei dem achtminütigen Optimum Eradication, das mit guten schleppenden, aber auch mit halbgaren, vertrackten schnellen Passagen aufwartet.

Das Quintett nimmt sich viel vor und oftmals scheitert es am eigenen Anspruch. Auf jeden Fall schaffen sie es aber boshaft und äußerst morbide zu klingen, doch das ist nur die halbe Miete. Die Mischung aus OBITUARY zu Cause of Death und weniger technischen ANATA kommt einfach nicht konsequent genug rüber. Schön, dass die Jungs Spaß haben und schön, dass sie Persiflage auf einer etwas höheren Ebene betreiben, aber wenn man sich Songs wie Submit to Madness oder Dr. Dan anhört stellt man dennoch fest, dass hier musikalisch eher alberne Spielchen gespielt werden.

Generation Doom ist ein zweischneidiges Schwert, das die einen völlig genial, die anderen total mies finden werden. Wenn ihr kaputten Humor habt und mit etwas schrulligem Death Metal was anfangen könnt, schreibt an Andreas Spörl, Friedhofstr. 12, 95346 Stadtsteinach.

Spielzeit: 24:21 Min.

Line-Up:
Manolo – Vocals

A.M. Shooter – Guitars

Hellfire Flail – Guitars

Chris Butcher – Bass

Prof. Wilder Eber – Drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.deathmass.de

Email: hellfireflail@deathmass.de

Tracklist:
1. Arcade

2. Optimum Eradication

3. Eine romantische und grausame Brutalität

4. Submit to Madness

5. Dr. Dan

6. Popol Vuh