PLANET 13: Third From The Right [Eigenproduktion]

Eigenständiger Prog-Rock bis Metal, der noch einen kleinen Tritt in den Hintern vertragen könnte, aber dafür mit Eigenständigkeit punkten kann.

PLANET 13 sind eine Zwei-Mann-Band aus Florida, die sich stilistisch irgendwo in der Schnittmenge zwischen Prog Rock und Prog Metal mit starker Tendenz zu letzterem einordnen lässt.
Third From The Right ist das dritte Album in drei Jahren, fleißig scheinen die Burschen daher ja schon einmal zu sein. Die Band umschreibt ihren Stil als Mischung aus u. a. RUSH, BLACK SABBATH und QUEENSRYCHE und ganz falsch liegen sie, was das Gesamtbild betrifft, damit nicht, wobei ich persönlich aber bis auf ein paar rushige Parts keine direkten Vergleichsmöglichkeiten erkennen kann.

Sound- und spieltechnisch ist wirklich alles top und man hört, dass die Musiker schon langjährige Erfahrungen an ihren Instrumenten gemacht haben – da beide die 40 aber schon längst hinter sich gelassen haben, setze ich das auch einfach mal ganz frech voraus.
Was mich an der Platte stört, ist die Laufzeit der einzelnen Songs. Insgesamt bringen es sechs Stücke auf immerhin 67 Minuten, wobei das nicht an einem einzelnen Longtrack liegt, sondern daran, dass gleich drei Stücke jeweils erst bei ca. 15 Minuten im Ziel einlaufen und bis auf das kurze Zwischenstück Superstar auch die restlichen an der 10 Minuten-Marke kratzen. Grundsätzlich habe ich überhaupt kein Problem mit langen Songs, bei PLANET 13 habe ich aber ab und an den Eindruck, dass einige Parts etwas gewollt in die Länge gezogen wurden und man aus dem einen oder anderen Track locker hätte drei machen können. Um mich bei einem längeren Stück bei der Stange zu halten, gehört mehr als nur ab und an einige gut platzierte Breaks; da sind Spannungsbögen notwendig, in sich aufbrechende Parts und abwechslungsreiche Melodien, leider werden gerade die eher selten geboten. Zusätzlich dringt der ansonsten sehr souverän agierende Sänger Ray Zarate öfters mal in Höhenbereiche vor, bei denen man merkt, dass seine Stimme am persönlichen Grenzbereich angelangt ist, das wirkt dann auf Dauer etwas ermüdend und nimmt den Songs den Drive.

Ich möchte jetzt aber absolut nicht, dass dieses Review zu negativ gefärbt wird. Wie bereits oben geschrieben, sind die Floridianer durchaus talentiert und die Stücke sind auch alle schön arrangiert, klingen sehr eigenständig und werden detailverliebt vorgetragen. Zum nebenbei Hören wirkt Third From The Right sehr entspannend, auch wissen die vielen gefühlvollen Gitarrensoli wie z. B. in Eyes Of Decption wirklich zu gefallen, insgesamt fehlt mir aber einfach der letzte entscheidende Kick, um mich wirklich vom Hocker zu reißen und in Begeisterungsstürme auszubrechen. Wenn PLANET 13 künftig den überflüssigen Ballast abwerfen und die Songs etwas schneller und weniger zäh auf den Punkt kommen, dürfte das vierte Album zumindest bei mir sogar kräftig Punkte sammeln können.

Auf der etwas lahmen Homepage findet ihr nach einer kurzen Weiterleitung zu i-Tunes Hörproben zu den einzelnen Songs, bestellen könnt ihr Third From The Right bei Gefallen bequem via PayPal.

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 67:01 Min.

Line-Up:
Roy Zarate – vocals, keys
Lance Benedict – guitars, bass, drums

Produziert von Band
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.planetthirteen.com

Email: Planet13@mac.com

Tracklist:
1. Darker Side Of You
2. Eyes Of Deception
3. Superstar
4. The Quest
5. Rain
6. Zero