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PALEDUSK: PALEHELL [EP]

Eine musikgewordene Wundertüte: PALEDUSK machen mit ihrem kauzigen Chaoscore die gezielte Reizüberflutung salonfähig.

Erwarte das Unerwartete: Dass PALEDUSK der Ruf einer musikgewordenen Wundertüte vorauseilt, kommt nicht von ungefähr. Dabei scheint es völlig einerlei, welches Attribut wir den Japanern nun zuschreiben – modern, progressiv, alternativ, catchy -, zutreffen wird wohl ein jedes im Verlauf der kunterbunten Diskografie, die mittlerweile eine ganze Reihe EPs, aber noch kein einziges Studioalbum umfasst.

Das Kurzformat bietet sich für die Experimentierfreude der Band geradezu an, die auch gerne mal altes Material erneut durch den Fleischwolf dreht. So erfahren mit „NO!“ sowie „Q2“ diesmal auch zwei ältere Tracks eine Frischzellenkur, die nun mit mächtigerem Sound daherkommt, die vergleichsweise geradlinigen Strukturen allerdings unangetastet lässt. Das schafft durch den kompromisslosen Metalcore-Einschlag des Ersteren immerhin Variation, die „PALEHELL“ von der ersten bis zur letzten Sekunde zu einer kleinen Entdeckungsreise macht.

PALEDUSK sind eine musikgewordene Wundertüte

Tatsächlich bieten die 21 Minuten der EP so viele Eindrücke, dass wir zwischen knackiger Breakdowns, wahnwitziger Synthesizer und belebender Singalongs den gefühlten Gegenwert eines vollwertigen Albums erhalten. Selbst ein Song-Remake wie „SUPER PALE HORSE“, das Versatzstücke des Bandklassikers „Pale Horse“ durch den Turbocharger jagt, wirkt dadurch wie ein komplett neues Abenteuer.

Die Gute-Laune-Vibes des (punk)rockigen Titeltracks treffen auf die hektische Verbissenheit des kompakten „TRANQUILO!“, bei dem PALEDUSK durch zahlreiche Breaks und Samples munter Chaos stiften. Genau diese Reizüberflutung ist es jedoch, die hier und im folgenden „RUMBLE“ das wahnsinnige Konzept der Formation so einzigartig macht. Spätestens wenn Saxofon und Lounge-Piano von 8bit-Sounds und einer catchy Melodielinie im PERIPHERY-Stil abgelöst werden, können wir ein Grinsen nicht mehr zurückhalten. Irgendwie schaffen es PALEDUSK wohl immer noch, uns zu überraschen – und selbst das kommt angesichts unserer Ausgangshaltung völlig unerwartet.

Veröffentlichungstermin: 21.02.2024

Spielzeit: 21:47

Line-Up

Kaito – Vocals
Daidai – Gitarre
Tsubasa – Gitarre
Bob – Drums

Label: SharpTone Records

Homepage: https://www.paledusk.com/
Facebook: https://www.facebook.com/Paledusk

PALEDUSK “PALEHELL” Tracklist

  1. PALEHELL (Video bei YouTube)
  2. Super Pale Horse
  3. Tranquilo!
  4. Rumble (Video bei YouTube)
  5. I’m Ready To Die For My Friends (Video bei YouTube)
  6. NO!
  7. Q2