PALACE: Black sun

"Black sun" kann man wohl eher als guten, ehrlichen Ü-30-Metal/Heavy Rock bezeichnen. Diese Zielgruppe hat aber die Original-80er Bands im Schrank.

Seit über 10 Jahren aktiv, beehren uns die aus dem Raum Speyer stammenden PALACE mit ihrem mittlerweile vierten Studioalbum Black sun. Na ja, eine Sonnenfinsternis verursacht diese Scheibe sicher nicht, die Sonne aufgehen lässt sie aber wohl auch nicht.

Geboten wird traditioneller 80er-Metal/Hard Rock mit sehr viel typisch deutschem Teutonen-Stahl und Anleihen an Acts wie JUDAS PRIEST. So gleicht ein Durchlauf von Black sun einer Zeitreise, man findet ohne Ende Zitate von Bands wie ACCEPT, STEELER, SINNER, TYRANT, BONFIRE und Co. und viel JUDAS PRIEST. Die meisten Riffs und Refrains kann man schnell anderen Bands oder gezielt Songs zuordnen, aber irgendwie schaffen es PALACE, das Ganze zu einem recht stimmigen Paket zusammenzuschnüren. Man hört schnell, dass die Jungs alte Hasen sind und ihre Instrumente nicht zum ersten Mal in der Hand haben. So läuft die Scheibe dann gefällig wie Tim Mälzers rustikalen Pinneberger Mettbällchen in mundgerechten Stücken aus der Pfanne, aber die besondere Würze findet man hier nicht. Die Refrains sind nett, aber unspektakulär, die Riffs zu bekannt und vorausschaubar. Die flotten Opener Fight your fear und Woman in leather bieten einen guten Einstand, witzig ist die Nummer Rebellion, wo man ein THE SWEET-Riff mit moderneren, angeproggten Riffs paart, eingepackt in typisch teutonischem Metal. Nett auch die Abgehnummer High speed world, wo man arg bei JUDAS PRIESTs Rapid fire klaut, wenn da nur nicht diese Vocals wären. Denn das größte Problem bei PALACE dürfte der Gesang sein, der bei rockig-rauen Momenten nicht toll, aber noch ok ist, wenn`s laut und schreiig wird aber schnell auf den Keks geht. Der Sound ist gut und kraftvoll, nur der knurrige Bass ist stellenweise etwas zu präsent.

Black sun kann man wohl eher als guten, ehrlichen Ü-30-Metal/Heavy Rock bezeichnen. Diese Zielgruppe hat aber die Original-80er Bands im Schrank, sodass es PALACE recht schwer haben werden, eine Liga aufzusteigen. Sie werden sich ihre Fans live erspielen müssen. Also, auf geht`s! In Woman in leather, den ACCEPT-Groover Black sun, Two sides (BONFIRE lässt grüßen) und den speedy High speed world kann man auf der Homepage reinhören.

Veröffentlichungstermin: März 2006

Spielzeit: 41:21 Min.

Line-Up:
HP Piller – Vocals, Guitars

Jason Mathias – Guitars, Vocals

Joachim Jacobitz – Bass, Keyboards, Vocals

Harry Reiter – Drums

Produziert von Palace
Label: STF Records

Homepage: http://www.palace-music.de

Email: info@palace-music.de

Tracklist:
1. Fight your fear

2. Woman in leather

3. Black sun

4. Rock soldiers

5. Two sides

6. Rebellion

7. High speed world

8. The real menace

9. Personal hero

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