PAINHATCH: DEMOcore [Demo-CD]

PAINHATCH live aus dem Proberaum: Eindeutig eine Frühgeburt.

Manche Dinge sollten noch etwas reifen, bevor sie das Licht der Welt erblicken. Da gehört wahrscheinlich auch das Demo der Schlüchterner Hardcore-Buben dazu. Obwohl das eigentlich gar nicht ganz so arg übel ist, was der Vierer uns hier vorlegt. Wenigstens kann man gleich beim Intro mal schmunzeln, den so oft Fuck in so wenigen Wörtern unterzubringen, das schaffen fast noch nicht mal die besten unter den Übersee-Experten auf diesem Gebiet. Was auf diese etwas infantile Begrüßung folgt ist Hardcore, wie er rauer nicht sein könnte. Schrammelige Gitarren rotzen ihre Riffs in die Runde, ein trockenes Schlagzeug sorgt für das nötige Grundgerüst und der Bass bollert sich parallel den Arsch ab. Die Produktion ist für Proberaumverhältnisse recht akzeptabel ausgefallen und klingt gut abgestimmt. Über dem Inferno brüllt Sänger Hendrik Simon mit seiner wahnsinnig rauen, kratzigen Stimme mit ziemlich viel Wut ins Mikro und verleiht dem Sound so problemlos eine Zusatzportion Dreck. Und an sich bieten PAINHATCH eben einfach rotzigen Hardcore, mal schnell, mal im Moshtempo, der an die Anfangstage von HATEBREED erinnert. Mit den Ami-Göttern mithalten kann man dagegen zu keiner Zeit, denn eine nette Kurzweil macht noch keine wirklich guten Songs. Die Ansätze dazu sind bei PAINHATCH aber erkennbar. Wenn man nächstes Mal bei der Produktion eine Schippe nachlegt, am Songwriting feilt und die Lyrics nicht ganz so peinlich gestaltet – würde bedeuten, so zirka 40 mal Fuck oder Fuck You wegzulassen – dann kann das durchaus was werden, das machen die fünf Stücke klar. Ansonsten fehlen der Musik einfach markante Riffs, die trotz einfacher Strukturen sofort hängen bleiben und einige ausdrucksstarke Lyrics, die über die Hass-Tiraden von Hate Trip hinausgehen. Letzteres stellt zwar schon einen kleinen Lichtblick dar aber ein Stück wie Destroyed ist dann doch einfach eine Spur zu simpel und ausdrucksloses Gehämmer. Und hab ich eigentlich erwähnt, dass in den PAINHATCH-Lyrics verdammt oft Fuck vorkommt? Egal, kann man nicht oft genug erwähnen, schließlich geht das der Band genauso.

Für PAINHATCH gilt: Der erste Schritt ist getan, auch wenns ein ganz kleiner ist. Allerdings gibt es im Hardcore definitiv genug bessere Alternativen, weshalb mir in diesem Moment eher wenige bis keine Gründe einfallen PAINHATCH auszuchecken. Auf die weitere Entwicklung der Band darf man aber dennoch gespannt sein.

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 17:57 Min.

Line-Up:
Hendrik Simon – Vocals

Patrick Kreissl – Gitarre

Philipp Treuherz – Bass

Maximilian Gärtner – Drums

Produziert von PAINHATCH
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.painhatch.de.vu

Email: M-o-O@gmx.de

Tracklist:
01. Intro

02. Sliding Souls

03. Hate Trip

04. A Short Abberation

05. Destroyed

06. Last Reason