Die Black.Metal-Variante ORDO DRACONIS‚ schöpft aus dem Vollen. Und das in jeder Hinsicht: „In Speculis Noctis“ ist gnadenlos symphonisch, episch, komplex und von maßloser Opulenz.
Langsam und majestätisch beginnt „Opus Draconum“, das vierminütige Intro dieser Mini-CD, die genaugenommen ein Demo ist, das über Skaldic Art vertrieben wird. Nach und nach steigert sich das atmosphärische Klanggebilde zu einem massiven Wall, der in der Finsternis gen Himmel zu ragen scheint… und dann bricht es über einen herein: symphonische Kaskaden, ein Meer aus mitreißenden Melodien, erhabenen Riffs und breiten Keyboardflächen. Und über allem thront das fiese Gekrächze Molochs, dem Herrn des Drachenordens.
ORDO DRACONIS schaffen eine faszinierende Klangwelt
Das Erstaunliche: Trotz aller orchestralen Masse droht der Hörer nie von der Flut an Klangreizen erschlagen zu werden. Er geht nicht unter, er geht auf, wird Teil des schimmernden Strudels, der in der Nacht umherwirbelt und in allem wilden Treiben doch von einem eigentümlichen Ordnungswillen in nachvollziehbare Bahnen gelenkt wird. Nein, hier wird nicht blindlings drauflosgeschmettert oder planlos Idee an Idee gereiht! Der Wahnsinn hat Methode, und das macht ihn so faszinierend. Just im entscheidenden Moment, immer dann, wenn die Sinne an die Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit gelangen, folgen Momente der Ruhe und der Geist des Hörers wird in eine sanfte Woge aus akustischen Gitarren, fernen Frauenstimmen oder sachten Keyboardschauern getaucht. Doch nur, um kurz darauf aufs Neue die Euphorie zu durchleben, von diesem paradiesischem Inferno dunkler Musizierkunst mitgerissen zu werden…
Wer immer ein Herz für symphonischen Black Metal jenseits der reinen Lehre hat, MUSS hier zugreifen. Für eine Mini-CD (die immerhin fast eine halbe Stunde Spielzeit erreicht), die ursprünglich als Demo herhalten musste, eine schier unglaubliche Leistung, und das nicht nur musikalisch, sondern auch klanglich. Die glasklare, druckvolle Produktion stellt den Großteil aller artverwandten Veröffentlichungen locker in den Schatten und trägt ihren Teil dazu bei, dem Hörer Einblick in die facettenreiche, dunkle und vor allem faszinierende Klangwelt ORDO DRACONIS‚ zu gewähren.
Spielzeit: 27:20 Min.
Line-Up:
Moloch – Bass & Vocals
Rahab – Guitars
Bob – Guitars
Midhir – Synths
Arco – Drums
Produziert von Hans Pieters
Label: Skaldic Art
ORDO DRACONIS „In Speculis Noctis“ Tracklist
- Opus Draconum (Intro)
- From The Foundations Of Chaos
- The Conjuration Complete
- Deirdre Of The Sorrows