Es gibt ja viele Bands, die die guten alten Zeiten wieder aufleben lassen wollen – sei´s der anhaltende Retro-Boom von 70s Rock Bands oder von traditionellen Heavy Metal, wie er in den 80ziger perfektioniert wurde, jede Sparte hat seine junge Käuferschaft. OMINOUS CRUCIFIX aus Mexiko klingen ebenso wie aus einem anderen Jahrzehnt, jedoch muss man dafür nicht soweit in die Vergangenheit reisen, wie man es für oben beschriebene Stilistiken imaginär tun müsste. Hier regiert Death Metal der frühen Neunziger und späten Achtziger Jahre in seiner reinsten Form – allerdings auch in seiner Primitivsten.
Das Debüt The Spell of Damnation beginnt mit einer Chimäre – halb Intro und halb erster Song. Dass dabei letztendlich nur auf ein Sample zurückgegriffen wird und auch die Gitarrenabteilung sich nicht gezwungen fühlt unwesentlich mehr Riffs einzubauen, stellt für den Albumeinstieg mehr eine voreilige Bruchlandung statt eines ansetzenden Höhenflugs dar. Macht nichts, Dreck aus dem Gesicht wischen und nächster Versuch. Putrid Purity walzt schon mal sympathischer um die Ecke, erinnert mit seinem im Midtempo befindlichen treibenden Beat an die Tage als MORBID ANGEL noch nicht ihren Ruf durch überflüssige und nichts sagende Elektroschandtaten beschädigt hatten. Der Song an sich wäre recht unterhaltsam, wenn er nach der Hälfte seiner sieben minütigen Spielzeit enden würde, denn ab Liedmitte wird großzügig Riffrecycling betrieben. Dadurch kann man der Musik im besten Fall noch eine hypnotisierende Wirkung, wie bei einigen Black Metal Bands attestieren, in Realität lautet das vernichtende Urteil damit jedoch schlicht und ergreifend: Langeweile. Dieses Problem zieht sich durch die zähe, klebrige Masse der CD, denn Tempovariationen sucht man vergebens. Das Schlagzeug spielt so souverän die immer gleichen Takte in Dauerschleife herunter, dass man sich ernsthaft fragt, ob das Wörtchen Variation in Mexiko überhaupt bekannt ist. Und auch die Arbeit der Saitenhexer ist bis auf wenige Ausnahmen wie in Defiling The Altars Of An Abscent God (was durch seine Peitschenschläge eine Prise BELPHEGOR atmet) oder Church Of Death (durch sein wiederkehrendes Kirchen-Sample frappierend an Chapel of Ghouls erinnert) sehr austauschbar gehalten. Kaum ein Moment ist wirklich greifbar und bleibt selbst nach mehrmaligen Hören ohne akustischen Widerhaken.
OMINOUS CRUCIFIX sind speziell. So speziell, dass dieses Album vermutlich nur bei den wenigsten Fans von ASPHYX oder NECROS CHRISTOS auf Gegenliebe stoßen wird. Sich ständig wiederholende Songstrukturen im sehr gemäßigten Tempobereich und ein Sänger, der unvariabel morbide Lyrics über altbekannte Double Bass Passagen growled oder wahlweise screamed, machen die Reise durch die CD zu einer sehr langatmigen Angelegenheit. Einige Straffungen und Streichung von Parts hätten eventuelle Wunder bewirken und den Abdriften der Songs in die Bedeutungslosigkeit vorbeugen können. So bleibt letztendlich eine Veröffentlichung, die zu nichts sagend und aufgeblasen ist, als dass sie sich mit Klassikern der oben genannten Referenzbands messen dürfte.
Veröffentlichungstermin: 13.01.2012
Spielzeit: 38:31 Min.
Line-Up:
Bass – Omega Tyrant
Vocals – Rubens the Mercurial Herald
Guitar – Crucifier, Lord Dweller
Drums – The Executioner
Label: FDA Rekotz
Homepage: http://www.facebook.com/pages/Ominous-Crucifix/213914485299717
Tracklist:
01. Third Day Resurrection
02. Putrid Purity
03. Primitive Sin
04. Defiling The Altars Of An Absent God
05. Secular Omens Of Doom
06. Church Of Death
07. The Spell Of Damnation
08. Repulsive Sanctification Of The Absurd