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NUMEN: Numen

Eguntentiaren Heriotza? Etsipenaren Ispilu! Black Metal aus, nein, nicht Finn-, sondern aus dem Baskenland.

Achtung, Analogiebildung! Das Numinose/Numen —> das Dubiose/Duben. Gut, dass sich die Spanier (genauer: Basken) nach dem göttlichen Wirken benannt haben, nicht nach dem Zweifelhaften. Duben! Wie klingt das denn? Auf jeden Fall einer Black-Metal-Band unwürdig. (Obwohl, manch eine solche nennt sich DORDEDUH und fordert dann Ernsthaftigkeit ein.)

Egal, das verschnörkelte Bandlogo (mitsamt Eule) ginge wahlweise als NUMEN, DUBEN oder HE-MAN durch, nur anhand seiner Schnörkeligkeit und des Nebelwaldes in Schwarz-Weiß auf dem Cover konnte ich erahnen, was ich da bei 140 km/h in den CD-Schacht schob, ein Auge auf der Autobahn, eines auf dem Rezensionsmaterialstapel auf dem Beifahrersitzer.

Skepsis und Befürchtung wichen einer freudigen Überraschung: Rasender, klirrender Black Metal schallte da aus den Boxen, à la SATYRICON, ENSLAVED, TWIN OBSCENITY; aber wirklich nur die Frühwerke. Schlichtes und melodisches Riffing, das einen mitreißt, präzise Duracell-Blasts; etliche Akustik-Inseln, sobald die Christenheit ausreichend verteufelt wurde und man in heidnischer-Wald-bei-Nacht-Stimmung schwelgt. All das in einem ausgewogenen und satten Sound. Ohrenfreuden olé!

NUMENs gleichnamiges Album stammt bereits von 2007, das kleine französische Label Les acteurs de l´ombre bringt es nun europaweit unter die Leute, die bislang wohl keine Lyrics auf Euskera, also auf Baskisch, zu hören bekamen. Wer auf randständige Sprachen steht, könnte an Songtiteln wie Gauaren Irrifarre Izkutua (The Night´s Hidden Smile) Gefallen finden. In schriftlicher Form natürlich, denn Verständliches geht aus dem Gekrächze kaum hervor. (Auch nicht aus den additional Wehklage-howls, die ich schon bei WOLVES IN THE THRONE ROOM grenzwertig finde und hier das einzige Manko des Albums darstellen.)

Hinweis: Der Folk-Anteil ist bei den Corpsepaint-Ablehnern NUMEN überschaubar, hier und da kommen traditionelle Instrumente zum Einsatz, aber wirklich nur nur als kleine Glanzlichter. Der Schwerpunkt liegt auf der erfreulich patriotismusarmen Baskenland-Attitüde. Und auf dem Black Metal, der mir nicht nur bei 140 km/h irrsinnig Freude bereitet.

Veröffentlichungstermin: 23.04.2011

Spielzeit: 42:00 Min.
Label: Ladlo Productions
Mehr im Netz: http://ww.myspace.com/numenhorde

Lineup:
Otuto: Bass
Jabo: Guitars
Eöl: Keyboards, Vocals
Aritz Nabarro: Vocals

Tracklist:
1. Egunsentiaren Heriotza
2. Gauaren Irrifarre Izkutua
3. Etsipinaren Ispilu
4. Ahanzturaren Hilobia
5. Belearen Hegaldiak… Iluntasuna Dakar
6. Isiltasunaren Hots Hutsa…

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