Meinen Informationen zufolge handelt es sich bei diesem Album um eine Neueinspielung der bereits vor einiger Zeit veröffentlichten gleichnamigen CD. Mal davon abgesehen, dass es gegenüber den Käufern der Erstauflage nicht so ganz fair ist, nun „A Vocalist’s Diary“ im besseren Soundgewand nochmals auf den Markt zu werfen, gibt es an dieser CD wenig auszusetzen. Dem kraftvollen Metal im Schnittfeld zwischen melodischem Elchtod und Gothic Metal hat die Soundauffrischung sicherlich gutgetan, denn die zehn Songs kommen mit mächtig Druck daher. Die Gitarren übernehmen zudem die Führungsarbeit in Sachen Melodien. Mal in Form von Leads, mal mit einprägsamen Soli können sie immer wieder aufhorchen lassen.
Einziger Kritikpunkt ist der räudige Gesang. Bei härteren Parts packt der Sänger eine wirklich derbe Röhre aus, die vermutlich besser zu Prügelthrash passen würde als zu den vielschichtigen Songs. Die Zeit fürs Tagebuchschreiben hätte er wohl besser in Gesangsstunden investiert! Obwohl, dass er durchaus auch anders kann, beweist er bei eingestreuten cleanen Gesängen, die dann auch sofort kleine Hymnen aus Songs wie „Thousand Miles To Rail“ und „I Will Remember“ machen. Und auch der gelegentlich zum Einsatz kommende Death-Metal-Gesang wäre über die komplette Strecke sicherlich eine bessere Alternative gewesen. So bleiben einzelne Momente, in denen das Album wirklich killt, so beispielsweise das mit einem coolen Kanon versehene „The More It Changes“, und lange Strecken, über die die melodiösen Gitarren versuchen, das Manko am Mikro zu kaschieren. Da ihnen das allerdings sehr gut gelingt, geht der Daumen im Endeffekt hoch für NORTHERN TALES.
Spielzeit: 48:04 Min.
Produziert von J.R.F.
Label: TTS/Point Music
NORTHERN TALES „A Vocalist’s Diary“ Tracklist
- I Will Remember
- Follow Me To Nowhere
- Thousand Miles To Rail
- From The Inside
- Savage Life
- The More It Changes
- Angry Neighbor
- A Good Day…
- Where The Flaming Angel Went
- Son Of Mourning