NIGHTSHADE (US): Stand And Be True

Das dritte Album in 17 Jahren, dafür hat sich das Warten für Fans der Band aber durchaus gelohnt.

Nachdem die ehemaligen Q5 1991 unter dem neuen Namen NIGHTSHADE (US) mit Dead Of Night einen kleinen Klassiker des US Metals veröffentlicht hatten, versank die Band schlagartig in der Versenkung und veröffentlichte erst zehn Jahre später den vertrackteren und eher hardrockigen, dabei aber kaum schwächeren Zweitling Men Of Iron. Seither sind wieder schlappe sieben Jahre vergangen und nachdem ich die Band inzwischen endgültig in den ewigen Jagdgründen glaubte, erscheint mir nichts dir nichts plötzlich Album Nummer drei, stilecht mit Stand And Be True betitelt.
Stilistisch orientiert man sich am ehesten am letzten Album, klingt also wesentlich getragener und auch rockiger als auf dem Debüt. Die Produktion klingt dabei tatsächlich wie wenn sie gut 20 Jahre auf dem Buckel hätte und obwohl ich prinzipiell ein Gegner dieser künstlich auf alt getrimmten Alben bin, passt das bei NIGHTSHADE (US) irgendwie, zumal Stand And Be True durchaus druckvoll abgemischt wurde und lediglich die Klampfen etwas schwammig klingen. Trotzdem merkwürdig, dass das 91er Debüt einen wesentlich moderneren Anstrich hatte, während Stand And Be True nun eindeutig in Richtung Anfangsachtziger zielt.
Der Opener On The Road To Madness ist ein Hardrocker im klassischen Sinn, das nachfolgende Lucifer´s Angel klingt mir dann doch einen Tick zu stampfig, das flottere Undead läuft da schon wesentlich besser rein. Die besten Momente hat die Band aber auf ihren getragenen, episch anmutenden Stücken wie dem schönen The Walls Of Derry oder dem phantastischen Titeltrack, genau hiervon hätte ich auf vorliegendem Album gerne noch mehr gehört. Mit dem flotten We Will Fight gibt´s dann noch einen Ausflug in schnelle Gefilde, der Song könnte übrigens auch durchaus als verschollener SAXON-Dampfhammer durchgehen, zum Abschluss geht´s dann aber bei Time wieder runter vom Gaspedal und man wähnt sich in den frühen Achtzigern und den ersten Gehversuchen einer Band wie z.B. DEMON. Für Fans ist Stand And Be True selbstverständlich ein Pflichtkauf und obwohl ich persönlich die beiden Vorgänger stärker finde, bescheinige ich der Band ein gutes und streckenweise sehr gutes Album mit einer tüchtigen Portion Charme und Authentizität!

Veröffentlichungstermin: 24.07.2008

Spielzeit: 48:20 Min.

Line-Up:
Jonathan Scott K. – vocals
Rick Perce – guitar
Evan Sheeley – bass
Frankie Rongo – drums
Label: Hellion Records
MySpace: http://www.myspace.com/intonightshade

Tracklist:
01. On The Road To Madness
02. Lucifer´s Angel
03. Undead
04. The Walls Of Derry
05. Strange Aeons Pt. 1
06. Strange Aeons Pt. 2
07. Stand And Be True
08. We Will Fight
09. Time

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