Vor gut einem Jahr erschien diese Scheibe, und so ein Leckerli sollte man echt nicht untergehen lassen. Die Amis NECARE bestehen nur aus 2 Leuten, haben bisher ein Demo rausgebracht und beglücken uns nun, unterstützt von ein paar Gastmusikern, mit dem ersten Longplayer. Und der ist vollgepackt mit wirklich schöner Musik.
Anders als der Name vermuten lässt (NECARE kommt aus dem Latein und bedeutet Töten, Zerstören) gibt es statt derber Kost sehr melodischen, oft herrlich melancholischen Doom-Death wie man ihn in den frühen 90ern von Bands wie ANATHEMA
oder PARADISE LOST
geliebt hat. Die Einflüsse dieser Bands ziehen sich durch die ganze Platte. Wo der Opener Stillborn twilight, Gethsemane und der Rausschmeißer Touching eternity sehr nach den alten ANATHEMA-Sachen klingen, sind es besonders die PARADISE LOST-Anleihen die einem immer wieder begegnen. So trägt Desire ein Riff wie man es auch auf Icon oder Shades of god erwarten würde. Die Songs ziehen aber abgesehen vom Titeltrack nur selten das Tempo etwas an, sind durchweg sehr melodisch und verbreiten oft diese zarte Melancholie wie man sie bei ANATHEMA liebt. Um etwas aktueller zu bleiben bieten sich auch Vergleiche mit den Rotterdoomern OFFICIUM TRISTE
an. Die Vocals sind rau und kratzig, sind das perfekte Gegenstück zu den oft tieftraurigen Melodien. So manche der ruhigen Passagen jagt einem eine gepflegte Gänsehaut über den Rücken.
Aber die Platte hat es nicht verdient in Vergleichen ertränkt zu werden, sie ist in sich stimmig und passt in jede Sammlung von Fans der Platten 2-4 von eben PARADISE LOST und ANATHEMA oder von Doom-Deathern wie OFFICIUM TRISTE, MORGION und Co.
Veröffentlichungstermin: 15.04.2004
Spielzeit: 60:25 Min.
Line-Up:
R.H. – Guitar, Bass, Keyboards, Vocals
G.C. – Drums, Guitar, Keyboards
Label: Firebox Records
Homepage: http://www.necare.net
Email: info@necare.net
Tracklist:
1. Stillborn twilight
2. Rite of shrouds
3. Desire (The dawn & the chrysalis)
4. Canto XXXIV
5. Ruin
6. Celia
7. Gethsemane
8. Waters of quiet
9. Touching eternity