MURDER THERAPY: Symmetry Of Delirium

Prinzipiell hochwertiger, technischer Death Metal, dem ein wenig mehr Abwechslung gut getan hätte. Für Genrefans trotzdem interessant.

Ich kann mir nicht helfen, das Artwork von “Symmetry Of Delirium” erinnert mich unweigerlich an das des Trilogiefinales “The Two Thrones” der “Prince Of Persia”-Videospielreihe. So nerdig diese Beobachtung sein mag, so wenig hat sie letzten Endes auch mit MURDER THERAPY zu tun, denn die Italiener knallen uns mit ihrem Full Length-Debüt ein hochaggressives Album vor den Latz, das atmosphärisch rein gar nichts mit einem verträumten Orientszenario zu tun hat.

Irgendwo zwischen IMMOLATION und MORBID ANGEL prügeln sich MURDER THERAPY durch neun kompakte Songs, die wirklich nur in Ausnahmefällen die Dreiminuten-Marke sprengen, und legen dabei stets ein hohes technisches Niveau an den Tag. “The Scourge” erinnert mit seinem vergleichsweise melodischen Riffing von der Gitarrenarbeit her passagenweise sogar an OBSCURA, kann aber freilich nicht ganz deren Finesse erreichen.

“Symmetry Of Delirium” ist eine brutale und kompromisslose Angelegenheit

Erstaunlicherweise befindet sich der Härtegrad von “Symmetry Of Delirium” durchgehend am Anschlag und kann in punkto Brachialität einem Geschütz wie IMPIOUS‘ “Death Domination” selbstredend die Stirn bieten. Dass eine derart brutale und kompromisslose Platte gesanglich von fiesen Growls beherrscht wird, gehört natürlich zum guten Ton – die gelegentlich eingestreuten Screams haben einzig die Funktion, etwaige Eintönigkeit auszuhebeln.

Viel Raum für Monotonie lassen MURDER THERAPY derweil ohnehin nicht zu, denn nach nicht einmal einer halben Stunde Nettospielzeit ist “Symmetry Of Delirium” schon wieder vorbei. Das ist mager, im Fall der Italiener trotzdem halb so wild. Denn nach dem brachialen “Delirium” ist man fürs Erste bedient, zumal sich im Verlauf der Platte ein paar Riffs zu wiederholen scheinen. Was “Symmetry Of Delirium” daher eindeutig fehlt, ist so etwas wie ein Hit, welcher aus der kraftvoll produzierten, zeitgleich jedoch gleichförmigen Soundwand hervorzustechen vermag. Fatal ist das bei weitem nicht, der Langzeitmotivation zuträglich allerdings ebenfalls nicht unbedingt.

Trotzdem markiert das Album einen annehmbaren Einstand, lässt aber gleichzeitig noch Platz für eine Steigerung in der Zukunft. Insofern könnte man es der eingangs erwähnten “Prince Of Persia”-Reihe gleichtun: Denn selbst wenn deren Auftakt bereits äußerst hochwertig war, erreichte die Serie erst mit dem dritten Ableger ihren qualitativen Höhepunkt. Und den Weg dorthin haben die gerade mal zweieinhalb Jahre alten MURDER THERAPY selbstverständlich noch vor sich.

Veröffentlichungstermin: 15.01.2010

Spielzeit: 32:15 Min.

Line-Up:
Riccardo Meschiari – Vocals
Francesco D´Adamo – Guitar
Sean Worrell – Guitar
Simone Esperti – Bass
Marco Bolognini – Drums

Produziert von Stefano Morabito
Label: Deity Down Records / 7hard

MURDER THERAPHY “Symmetry Of Delirium”

01. The Scourge
02. Extra-Ordinary Perfect Machine
03. Staring At The Zodiac
04. Tales Of The Bizarre
05. Equilibrium
06. Two Shots In Colbroke
07. Hidden In Lies
08. Asymmetry
09. Delirium

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