MEDUZA: Now and Forever

…und so bleibt auch diesen Schweden verwehrt, tiefe Spuren in dem fest ausgetretenen Pfad des Melodic Metals zu hinterlassen. Dennoch: einem guten Spurenleser dürfte das leichte Profil an der angestaubten Oberfläche auffallen, an das er sich in Zukunft vielleicht wieder erinnern wird.

Also gut, dann versuchen wir zur Abwechslung mal wieder objektiv an ein Melodic-Metal-Scheibchen ran zu gehen >vbg< . MEDUZA stammen – wer hätte es gedacht – aus Schweden und all das, was man über die vielen Brüder im Melodic-Geiste sagen kann, trifft eben auch – völlig wertfrei – auf diese Band zu: versierte Instrumentalisten treffen auf einen passenden Sänger, der sein Handwerk versteht , das ganze wird mit viel Melodie und einem leichten Hang zum Klassischen gepickt und natürlich darf eine glasklare Produktion nicht fehlen. Soviel zu den harten Fakten – liest sich aber nicht wirklich spannend, oder?
Bringen wir also doch etwas Subjektivität in die Sache rein und schon wird´s interessanter. Denn Now and Forever zähl ich – trotz der Tatsache, dass wieder einmal zu oft auf gängige Standards zurückgegriffen wird – zu den besseren Veröffentlichungen des Genres.

Verantwortlich hierfür ist in erster Linie, dass Sänger Apollo (MAJESTIC) viel Gefühl in seinen Gesang legt und die Songs immer dann rettet, wenn die Instrumentalisten zu sehr ausgetretene Wege einschlagen.

Bestes Beispiel hierfür ist wieder einmal die ergreifende Ballade Sleep.

Doch je länger das Album andauert, desto mehr passen sich die Musiker ihrem Sänger an. Vor allem mit dem dunklen, leicht progressiven Twilight of my Mind oder dem ägyptisch-mystischen (ach nee…) Curse of Pharaoh (ziemlich einfallsreich, gelle) beweisen MEDUZA ganz deutlich, dass diese Band eigentlich das Potential hätte um aus den üblichen Schemata auszubrechen (Songtitel und Thematik nicht inbegriffen) und eine ähnliche Richtung einzuschlagen, die in erste Linie all die Bands bereits verfolgt haben, die Jorn Lande als Frontmann vorweisen können. Zu selten zeigen MEDUZA jedoch, was eigentlich in dieser Band steckt und so bleibt auch diesen Schweden verwehrt, tiefe Spuren in dem fest ausgetretenen Pfad des Melodic Metals zu hinterlassen. Dennoch: einem guten Spurenleser dürfte das leichte Profil an der angestaubten Oberfläche auffallen, an das er sich in Zukunft vielleicht wieder erinnern wird. Gewicht zulegen ist also die Devise für den weiteren Werdegang.

Veröffentlichungstermin: 22.07.02

Spielzeit: 52:17 Min.

Line-Up:
Apollo Vocals

Stefan Berg Guitars

Jan Larsson Keyboards

Jonas Edström Bass

Ola Grönlund Drums

Produziert von Mike Wead
Label: Massacre Records

Tracklist:
1. Shed No Tears

2. I Will Rise

3. Now And Forever

4. Sleep

5. Touch The Sky

6. Hounds Of Hell

7.Twilight Of My Mind

8. Holy Ground

9. Curse Of Pharaoh

10. Land Of Forgotten Dreams

11. Burn In Hell