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MEDEA: Room XVII

Eine sogenannte "Rock Opera", der es an Heavyness fehlt.

Ein gewisses Gähnen ließ sich bei mir nicht vermeiden, als ich mir zum wiederholten Male die volle Portion Room XVII zuführte. Das Soloprojekt des CASUAL SILENCE-Keyboarders Henry Meeuws entlockt mir zwar das Lob für dessen instrumentales Omnitalent (Meeuws zeichnet für Gitarren, Bass und Keyboards verantwortlich) und sein organisatorisches Geschick, derart viele Gastmusiker, vor allem Vocalisten ins Studio zu locken, doch ist es gerade die propagierte Bezeichnung Rock Opera, die mir im Zusammenhang mit Room XVII sauer aufstößt. Denn unter einer Rock Opera verstehe ich etwas anderes. Musik, die dramatisch ist und bewegt. Musik, die mitreißt und etwas vermitteln kann. Als Paradebeispiel will ich in der Vergangenheit und in meinem Plattenschrank kramen: Jesus Christ Superstar – das ist eine Rock Opera! MEDEA reihe ich hingegen lieber in die Kategorie der progressiven Soloprojekte, der symphonischen Spielplätze und der Selbstdarstellung etwaiger Künstler ein.

Room XVII hat mit Sicherheit hörenswerte Momente, die zumeist in solistischen Lichtungen anzutreffen sind, schöne Melodien und eine aalglatte Produktion. Aber gerade dies führt dazu, dass dem wilden Hörer die Türen zum Album verschlossen bleiben werden. Zahnlos plätschern die rund 60 Minuten vorüber, kein Zähnefletschen ist zu vernehmen und schon gar kein Biss zu befürchten. Henry Meeuws hat viel mehr ein liebliches Kätzchen in den Raum gestellt, das artig das Katzenklo benutzt und lieber Whiskas nascht als auf Mäusejagd zu gehen.

Erstaunlich ist zudem, dass sich trotz der mannigfaltigen Besetzung am Mikrofon die gesangliche Abwechslung in Grenzen hält. Hier scheinen sich die jeweiligen Vocalisten am weichgespülten Sound festzuklammern und ihre rockige Attitüde ad acta zu legen. Ja, und das ist es dann auch, woran ich an MEDEA am meisten zu nagen habe… Mir fehlt einfach die Heavyness.

Veröffentlichungstermin: 06.01.2006

Spielzeit: 61:44 Min.

Line-Up:
Henry Meeuws – Guitars, Bass & Keyboards

Gastmusiker:

Fon Janssen (MENNEN, PROJECT FEAR) – Drums

Maurice Fende – Vocals (Tracks 1,9)

Nanda Philipse – Vocals (Tracks 1,6,9)

Eric Smits (CASUAL SILENCE) – Vocals (Tracks 1,4,6,7)

Robbie van Stiphout (DAY SIX) – Vocals (Tracks 1,4,6,7)

Dirk van Helmond – Vocals (Tracks 1,4,6,7)

Rob Laarhoven (CASUAL SILENCE) – Vocals (Tracks 2,4,5,7,8)

Sandra Peeters (V-MALE) – Vocals (Tracks 2,3,6,8)

Joss Mennen (MENNEN) – Vocals (Tracks 4,6,8)

Ernst Le Coq d’Armandville – Vocals (Tracks 5,9)

Marjolein Hüsken (SYLVER MYST) – Vocals (Track 6)

Edwin Balogh (AYREON, SUPERSONIC) – Vocals (Track 7)

Männerchor Lambardi – selbstverständlich Vocals (Track 8)

Label: Snakebite Records

Homepage: http://www.medeamusic.nl

Email-Adresse der Band: henry@casualsilence.nl

Tracklist:
1. Room XVII

2. Farewell?

3. Endless Knot

4. Maiden Journey

5. My Dual Mind

6. Dance Of The Deals

7. Graveyard Island

8. State Of Suspense

9. Chaos Solution

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