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MAINTAIN: With a Vengeance

Genre-Platte der reinen Lehre des Trve Modern Metalcores – leider etwas zu rein

Eine echte Genre-Platte ist das, was MAINTAIN aus Niedersachsen hier abliefern. Und zwar im schon tot geglaubten Genre Metalcore. Die Hasser dieser Spielart unserer harten Musik werden sich an dieser Stelle schon angewidert ihren Fellhöschen zuwenden und das können sie auch mit gutem Gewissen tun, denn diese Platte hat alles was sie in den Wahnsinn treibt. Elchtod-Melodien a la IN FLAMES, Downbeats a la HATEBREED und etwas Pop-Appeal a la KILLSWITCH ENGAGE. Mission erfüllt, Wimps and Emos bleiben in der Halle. Ich übrigens auch, denn mir gefällt die Platte gar nicht sooo schlecht. Manchmal gehen einem die etwas übertrieben eingesetzten Dudel-Melodien zwar auf die Nerven, genauso wie die eindringlich gesprochenen Passagen, die ihre appellative Wirkung nach dem dritten Mal leider auch verlieren, aber die Platte hat auch einige sehr gute Momente. Technisch haben sie es ohnehin drauf, der Gesang ist kraftvoll und die Platte hat einen richtig guten Sound. Die Voraussetzungen stimmen. Aber irgendwie schaffen es die Jungs ihre eigenen, guten Ansätze immer wieder durch typische Genre-Zutaten zu verwässern, so dass die eigene Identität leider etwas auf der Strecke bleibt. So wird dann gerne mal brav ein hohes Lick gespielt, zu dem der abgedämpfte Basiston dann auch schön in die Bereiche verschoben wird, die man erwartet. Ohnehin hat man den Eindruck viele der Akkord-Wechsel schon einige Male gehört zu haben, was ja prinzipiell nicht dramatisch ist, aber irgendwie hat man das Gefühl, die Band spielt diesen Part jetzt an genau dieser Stelle, weil alle anderen das auch so tun und man will ja nichts falsch machen. Dennoch ist die Platte nicht wirklich misslungen. Es gibt in vielen Liedern sehr gute Parts, es gibt aber leider kein Lied, das von vorne bis hinten wirklich begeistern kann und nach etwas eigenem klingt. Etwas mehr Mut in die eigenen, durchaus vorhandenen kreativen Fähigkeiten würde mir hier besser gefallen, als das strikte Unterwerfen an Genre-Vorgaben. Aber die Band hat ihren Weg vielleicht noch vor sich und wird hoffentlich ihre eigene Richtung finden. So bleibt es eine gute Genre-Platte. Trve Modern Metalcore eben.

Veröffentlichungstermin: 15.06.2007

Line-Up:
Timo Böhling – Vocals
Julian Tamke – Bass
Nils Tinnemeyer – Guitar
Sebastian Schrötke – Guitar
Benjamin Rase – Drums

Produziert von Jacob hansen
Label: Swell Creek records

Homepage: http://www.maintain-hc.de/

Tracklist:
1. In Twilights Embrace
2. Arsonists
3. The deepes Sleep
4. Too many Fuckwits – too few Bullets
5. Lost in Embers
6. Soundtracks to our Ending
7. Havoc
8. The Alliance that I swear
9. Her Prayers remain unanswered
10.You can´t kill us
11.A putrid Taste