LOOSAVANNA: RazzleDazzleDoubleTrouble

Die Musik wurde hörbar von den Grunge- und Alternative Rock-Combos der 90er beeinflusst. Im direkten Vergleich klingt die CD einen Tick aufgeräumter; auf allzu disharmonische bzw. aggressive Einschübe wurde konsequent verzichtet. Das Ganze wirkt bodenständig, zumal man aufpolierte Hooklines der Marke AVRIL LAVIGNE vergeblich sucht. Das ist auch der zentrale Kritikpunkt an dieser ansonsten gelungenen CD: Wo sind die Ohrwürmer?

Eine Rockband made in Germany. Man kennt solche Bands in erster Linie von Nachwuchsfestivals, wo sie zwischen dilettantischen Rap-Gangstern und dem Black Metal-Nachwuchs eine angenehme Abwechslung darstellen. Der Gesang ist angenehm klar, die Gitarren geizen nicht mit Harmonien und trotzdem hat die Musik noch Kraft. Manche dieser Bands bleiben lang genug zusammen, um ein professionelles Spielniveau zu erreichen und mit etwas Ausdauer auch den Sprung in die Massenmedien zu schaffen. Verzerrte E-Gitarren stellen hier schon lange kein Hindernis mehr dar, obwohl man hier natürlich so weit von einer Überdosis entfernt ist wie Lemmy von einem Glas Vollmich. Im konkreten Fall heißt die Band LOOSAVANNA, wahlweise auch mit einem Punkt nach den beiden Os. Nach zwei Singles und diversen Live-Auftritten im größeren Rahmen geht das Quintett aus Berlin nun mit seinem ersten Album an den Start. Das Songmaterial wurde hörbar von den Grunge- und Alternative Rock-Combos der 90er beeinflusst. Im direkten Vergleich klingt RazzleDazzleDoubleTrouble einen Tick aufgeräumter; auf allzu disharmonische bzw. aggressive Einschübe wurde konsequent verzichtet. Das Ganze wirkt äußerst bodenständig, zumal man auch aufpolierte Hooklines der Marke AVRIL LAVIGNE vergeblich sucht. Ein Hauch Pop weht um Stücke wie Superstarrockstar, doch insgesamt sind LOOSAVANNA zu breakfreudig und gitarrenlastig für den Mainstream. Sicherlich hat sich der unmaskierte Rock mittlerweile ebenfalls etabliert und dominiert mühelos die großen Festivals in hiesigen Landen. Entsprechend könnten LOOSAVANNA durchaus den Durchbruch schaffen. Denn die Suche nach Kritikpunkten gestaltet sich ausgesprochen schwierig. Erst nach dem zweiten Hördurchgang nimmt das vage Gefühl der Unzufriedenheit langsam Gestalt an. Wo sind die Ohrwürmer? Wo sind die Melodien, die einem durch ihre Schönheit, durch ihre Stimmung in Erinnerung bleiben? Durch die pure Präsenz bleiben zwar einzelne Fragmente in Erinnerung, doch der Großteil der Lieder ist im Gehörgang nur auf der Durchreise. Für Leute, die Musik eher nebenbei hören, dürfte die CD natürlich gerade deshalb durchaus interessant sein. Immerhin haben sich LOOSAVANNA mit dem schön punkigen Made By Empty V den besten Song für den Schluss aufgehoben, so dass man nach jedem Hördurchgang durchaus versucht ist, dem Album eine weitere Chance zu geben – die es dann aber einmal mehr nicht richtig zu nutzen weiß.

Veröffentlichungstermin: 18.04.2008

Spielzeit: 50:32 Min.

Line-Up:
Mary: Gesang,Bass
Anke: Gesang, Gitarre
Elli: Gesang, Gitarre
Benno: Schlagzeug
Katja: Keyboard

Produziert von Sami Khatib
Label: BRM

Homepage: http://www.loosavanna.de

Tracklist:
1. See You Soon
2. Everybody`s Friend
3. Booboo
4. Remote Controlled
5. Can`t Get You
6. What Keeps Me Going
7. Superstarrockstar
8. Sameway
9. Still You
10. Okay
11. Pure Love Hidden Behind Something I Can`t Explain To You, Baby – The Stalker Song
12. Interlude
13. Made By Empty V

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