Auf die Finnen LAB bin ich seinerzeit durch das im Fernsehen rauf und runtergedudelte Video zum abgefahrenen Beat the Boys gekommen und genoss mit Freuden das zum großen Teil spaßige Devil is a Girl-Album. Auf dem neuen Output Where Heaven Ends haben sich die Pop-Rocker verstärkt melancholischen Gefilden zugewandt, was sowohl Albumname als auch das schöne Artwork bereits ohne einen Hördurchgang prophezeien und sich durch Songs wie dem Smash-Hit When Heaven Gets Dirty oder Danger recht schnell bestätigen kann. Vorbei scheinen also die Zeiten der farbenfrohen Booklets sowie der knallbunten Videos und es lässt sich nach einigen Durchläufen von Where Heaven Ends sagen, dass diese Herangehensweise der Mannen um Frontblondchen Ana, die ihre fiepende Stimme nun noch besser in die Songs einbringen kann, sehr gut zu Gesicht steht.
Hatte ich auf dem Vorgängeralbum bei so manchem Song, wie dem etwas belanglosen Ding-Dong, das Gefühl, dass das kreative Potenzial dieser Band noch nicht wirklich für ein Full-Length-Album ausreicht, weist der nun mittlerweile dritte Output im Prinzip keine größeren Schwächen auf – auch die Produktion von Finnvox-Mastermind Hiili Hiilesmaa (SENTENCED, HIM, THE 69 EYES) kann voll und ganz überzeugen – und hat man die Ohrwurmrefrains der elf Tracks einmal gehört, so kommt man eigentlich nur schwerlich davon los. Zu den Highlights gehören das erwähnte When Heaven Gets Dirty, das mit einem etwas fröhlicheren Refrain bestückte Love Like Hell, die extrem MUSE-lastigen Insane with Love und Raining Dogs und schlussendlich das traurige Where Heaven Ends, das eine rundum gelungene Scheibe abschließt, die klipp und klar unter Beweis stellt, dass LAB alles andere als eine Eintagsfliege sind und bereits jetzt Interesse an einem potenziellen Nachfolger erweckt. Wenn die Band künftig vielleicht noch für einen kleinen Tick mehr Abwechslung sorgen und mehr Mut zu Experimenten zeigen würde, könnten LAB jedenfalls schon bald zu Shootingstars mutieren!
Veröffentlichungstermin: 29.03.2005
Spielzeit: 45:51 Min.
Line-Up:
Ana – vocals
Splendid – guitars
Johannes – guitars
Kirka – bass
Masa – drums
Produziert von Hiili Hiilesmaa
Label: Drakkar
Homepage: http://www.labplanet.net
Tracklist:
01. When Heaven Gets Dirty
02. Danger
03. Live Like Hell
04. Insane With Love
05. Raining Dogs
06. Who is She?
07. Goddess
08. Torture for Two
09. Super Hero
10. Did You Ever Hate Me?
11. Where Heaven Ends