KILLER: Immortal

Es ist definitiv eine Frage der persönlichen Erwartungshaltung, ob die aktuelle Scheibe der belgischen Veteranen KILLER tatsächlich auch eine Killer-Scheibe ist.

Es ist definitiv eine Frage der persönlichen Erwartungshaltung, ob Immortal, die aktuelle Scheibe der belgischen Veteranen KILLER, tatsächlich auch eine Killer-Scheibe ist. Bereits am Vorgängeralbum Broken Silence hatten viele alteingesessene Fans die vielen modernen Elemente bemängelt, mit welchen Hauptsongwriter Paul Shorty van Camp den traditionellen Sound der Band aufwerten wollte und daran hat sich – so viel sei vorweggenommen – auch auf dem zweiten Reunion-Album nichts geändert. Immer noch mischen sich einige Keyboards in die angenehm druckvoll ausgefallene Produktion von Krisian Kohlmannslehner (SIX REASONS TO KILL, DOWNSCAPE), allerdings habe ich wie schon beim Vorgänger nicht das Gefühl, das die coolen Gitarrenriffs dadurch in irgendeiner Form in den Hintergrund gerückt würden. Im Gegenteil, ich sehe die synthetischen Klänge über weite Strecken sogar als deutliche Bereicherung des KILLER-Sounds an, vor allem dann, wenn sie Songs wie dem bärenstarken Opener Immortal an so mancher Stelle eine gehörige Portion Bombast verleihen. Selbst bei Queen of the Future kann ich der Arbeit von Tastenmann Steve Powell so einiges abgewinnen, auch wenn ich die Keyboardläufe, mit denen er sich zwischendurch in den Solo-Part einmischt, bei einer Band wie CHILDREN OF BODOM mittlerweile als ziemlich nervig empfinde!

Nein, Vorwürfe über die Instrumentierung müssen sich KILLER auf Immortal meiner Meinung nach höchstens in Ausnahmefällen wie dem etwas deplatziert wirkenden Folk-Part in Highland Glory gefallen lassen. Dafür sind die zwölf Kompositionen durch die Bank hinweg einfach viel zu stark und Shortys nach wie vor recht eigenwilliger Gesang einfach viel zu überzeugend ausgefallen. Einen kleinen Punktabzug gibt es zwar dafür, dass die Band scheinbar zu großen Gefallen am Hauptriff des Titeltracks gefunden und es bei Drifting Away gleich noch einmal verwendet hat, aber ansonsten zählen KILLER für mich nach wie vor zu den leidenschaftlichsten Bands im Genre – Immortal ist ein weiterer Beweis dafür, dass sie noch lange nicht zu den alten Eisen gezählt werden müssen. Ganz einfach immortal, eben!

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 62:52 Min.

Line-Up:
Shorty – vocals, guitars

Vanne – drums, backing vocals

Dave Powell – keyboards, backing vocals

Spin – bass

Produziert von Krisian Kohle Kohlmannslehner
Label: Mausoleum Records

Homepage: http://www.4-killer.com

Tracklist:
01. Immortal

02. Frozen Fire – Burning Ice

03. Stone Cold

04. The Mirror

05. Queen of the Future

06. Highland Glory

07. Touch of Evil

08. Drifting Away

09. Easy Rider

10. Always and Forever

11. Liquid Shadows

12. Ad Tempus Vitae