JOE LYNN TURNER + AKIRA KAJIYAMA: Fire Without Flame

Gut beginnendes, aber schlecht endendes, bluesiges Hard Rock Album. Zu gut um es auszumustern, zu schlecht um Luftsprünge zu machen…

Wenn sich Joe Lynn Turner (RAINBOW, DEEP PURPLE) mit dem japanischen Gitarrenvirtuose Akira Kajiyama (einigen evtl. von seinem RAINBOW-Tribute Album bekannt) zusammentut, sollte eigentlich klar sein was einen hier erwartet: Leicht bluesiger, schwer 70s beeinflusster Hard Rock, der natürlich nicht selten an die oben genannten Bands erinnert.
Da der Markt ja nach wie vor mit solchen Projekten überflutet ist, habe ich jedoch ehrlich gesagt zu Beginn der CD wesentlich ausgelutschteres Material befürchtet – ich konnte da ja nicht wissen, dass ich im Endeffekt dann doch Recht behalten sollte.
Natürlich wurde auf Fire Without Flame das Rad nicht neu erfunden und auch die Produktion könnte etwas fetter sein und klingt verdächtig nach Drumcomputer, trotzdem präsentieren sich einige Songs der ersten Hälfte wirklich richtig frisch. Es gibt logischerweise nicht eine Zeile, die man nicht schon auf irgend einem anderen Album dieser Gattung gehört hat und eine schleimige Ballade wie Heart Against Heart braucht nun wirklich keine Sau mehr, aber bei Stücken wie Survival oder End Of The Line wird dafür auch mal unerwartet heftig auf´s Gaspedal gedrückt und trotzdem auf griffige Hooklines gesetzt.

Soweit zumindest zur ersten Hälfte der Platte, danach flacht das Niveau dann vor allem gesangstechnisch ziemlich ab und man meint, Herr Turner hätte seine Linien für die letzten fünf Refrains mal kurz in einer Aufnahmepause auf dem Klo geschrieben – leider!
Leute die prinzipiell vom klassischen Hard Rock-Sound nicht genug bekommen können, werden daher Songs wie den Opener One Day Away oder den Titeltrack sicherlich in ihr Herz schließen, während gegen Ende des Albums bei Looking For Trouble , License To Kill oder auch Bad Feeling wohl die Ideen ausgegangen sind und nur noch Stangenware abgeliefert wird. Da wird das Klischee dann mal wieder bestätigt.
Hartgesottene Hard Rock-Freaks für die es nichts anderes auf der Welt gibt, als eine fette Rockröhre und einen Beat zum mitwippen, mögen das anders sehen, für mich stellt sich aber wirklich die Frage, wer sowas heute noch braucht.
Noch was zum Schluss: Es gibt nun wirklich auf fast jeder Hard Rock Platte einen abschreckenden Song, der sich Down And Dirty nennt und dessen (fast nicht vorhandenen) Chorus man bereits beim lesen des Titels mitsingen kann – und Überraschung: Es gibt auch hier einen! So etwas einfallsloses macht mich wütend und deswegen beantrage ich hiermit, diesen Songtitel auf die schwarze Liste zu setzen! Bei Thunder & Lightning und (x-beliebiges Klischeewort) + Of Steel ist er meiner Meinung nach perfekt aufgehoben.

Veröffentlichungstermin: 26.05.2007

Spielzeit: 53:10 Min.

Line-Up:
Joe Lynn Turner – vocals
Akira Kajiyama – guitars, keys, bass, drums

Produziert von Akira Kajiyama
Label: AOR Heaven

Tracklist:
01. One Day Away
02. Fire Without Flame
03. Survival
04. Heart Against Heart
05. End Of The Line
06. Forever Changed
07. Bad Feeling
08. Looking For Trouble
09. Down And Dirty
10. License To Kill
11. Slow Burn