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INSISION: Ikon

Darf ich meinen Glauben an guten Death Metal, auch im Jahr 2007, etwa noch behalten?

Lange nicht gesehen, INSISION! Wie geht´s euch? Offenbar seid ihr quicklebendig, auch wenn ich dachte, dass ihr mittlerweile tot seid. Ein Glück aber auch! Ich sehe, ihr seid immer noch die alten, seid nicht ausgewhimpt oder in Metalcore-Regionen abgedriftet. Nein, es ist schön, mal wieder so eine Band zu hören. Death Metal amerikanischer Prägung mit viel Abwechslung – dass es so was noch gibt? Groovige Stellen, gnadenlose Blast Beats, auch mal schleppende, langsame Songs, hier ist alles drin was den Death Metaller freut.

Über drei Jahre sind seit eurem letzten Studioalbum vergangen, vielleicht klingt ihr deshalb so frisch und wütend. Endlich mal wieder eine neue Scheibe! habt ihr gesagt. Das ist doch toll. Schade nur, dass sie so kurz ist, mit neun Songs – sagt mal, wart ihr so faul, oder was? Ihr macht ja DERANGED Konkurrenz! Lustigerweise nicht nur damit, auch musikalisch kann man euch stellenweise leicht verwechseln. Aber das alles macht nichts, Hauptsache ihr steht zu dem, was ihr seid. Und wenn es darin besteht, dass ihr bornierte, engstirnige Death Metal-Prolls seid, es kommt wenigstens vom Herzen.

Halt nein, nicht schlagen! Das war doch nicht ernst gemeint. Weil eine komplexere, niveauvollere und abwechslungsreichere, brutale Death Metal-Scheibe habe ich seit vielen Monaten nicht gehört. Einige Songs gehen sogar leicht ins Ohr, wie Depleting the Non-Being oder das langsame, schleppende Into the Cold. Ihr macht manchmal sogar MORBID ANGEL zu ihren guten Zeiten Konkurrenz, das muss man euch lassen. Musikalisch seid ihr auch fit, gerade euer Gitarrist Roger Johansson glänzt mit wirklich guten Riffs und schönen Leadgitarren, während euer Drummer Marcus geschickt die Tempi variiert und immer einen guten Groove parat hat. Würde euer Sänger Carl noch ein wenig mehr stimmliche Variation zeigen, das wäre das Allergrößte.

Jungs, unterm Strich habt ihr ein echt gutes drittes Album veröffentlicht: Musikalisch abwechslungsreich und trotzdem homogen, mit viel Spielfreude und guten Songs wie Unbind My Hands und Doubt Denied versehen. Mit einem wirklich guten Soundgewand aus den Black Lodge-Studios, bei der man sogar den Bass gut raushört und mit einer sehr schönen Aufmachung. INSISION, ich möchte euch gratulieren – in einer Zeit in der Deathcore die Überhand gewinnt und das Extreme von der Musik selbst ablenkt, seid ihr ein sehr guter Gegenpol. Darf ich meinen Glauben an guten Death Metal, auch im Jahr 2007, etwa noch behalten? Ihr seid Schuld!

Veröffentlichungstermin: 26. September 2007

Spielzeit: 34:03 Min.

Line-Up:
Carl Birath – Vocals
Roger Johansson – Guitars
Daniel Ekeroth – Bass
Marcus Jonsson – Drums

Label: Dental Records

Homepage: http://www.insision.com

Tracklist:
1. A Ravenous Discharge
2. Unbind My Hands
3. By Habit
4. Depleting the Non-Being
5. Into the Cold
6. Breathing the Black Dust
7. Doubt Denied
8. Entangled in Thorns
9. The Magnet Soul

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