INARBORAT: Inarborat

Black Metal jenseits stumpfer Primitivunterhaltung…

Bei den 2006 gegründeten INARBORAT handelt es sich um eine weitere Black Metal-Formation, bei welcher GEIST-Mastermind Alboin seine kreativen Finger im Spiel hat. Somit ist von vornherein klar, dass das selbstbetitelte Debüt keine stumpfe Primitivunterhaltung bieten wird, sondern stattdessen mit gediegener Düsteratmosphäre und instrumentaler Kompetenz aufwartet.

Diese Prognose erweist sich als zutreffend. Nach einem kalten Intro, das einen unweigerlich an das schwarzmetallische Norwegen in den 90ern denken lässt, frönt das Münchner Trio dem Black Metal aus eben diesen Zeiten. Allzu räudige Geschwindigkeitsexzesse und plattes Geholze sind hierbei Mangelware. Lieber lässt man in Aus Staub Und Trümmern Erinnerungen an OCTINOMOS aufkommen, zitiert in Moorlichter die frühen Zeiten EMPERORs und orientiert sich in The Brook Lies Silent an BURZUM. Letztere Parallele kommt auch stark in Chöre In Der Leere zum Zug, wo schon fast etwas zu sehr in Richtung Det som en gång var geschielt wird. Ansonsten verstehen es INARBORAT, die düstere Atmosphäre ansprechend aufrecht zu erhalten und flechten auch mal gesprochene Parts in ihre Songs ein. Leider rücken jedoch gerade die Vocals oft zu sehr in den Hintergrund – produktionstechnisch hätte man ihnen besser mehr Raum gegeben. Ein weiterer Makel ist der mit permanent röhrigem Zischen versehene Gitarrensound – ja, Zischen ist Black Metal und alles, aber etwas mehr Variantenreichtum hätte Inarborat nicht geschadet.

Am Ende bleibt Inarborat so ein solides Album, dem es jedoch am letzten Funken Eigenständigkeit und Reiz fehlt, um in höhere Sphären aufzusteigen. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass dieses Album 15 Jahre zu spät ist – wären die Münchner damit anno 1993 auf der Bildfläche erschienen, sähe das Fazit wesentlich anders aus. Aber so haben sich die norwegischen Legenden die Lorbeeren bereits abgeholt – und INARBORAT gehen leer aus.

Veröffentlichungstermin: 10.01.2008

Spielzeit: 48:50 Min.

Line-Up:
Alboin (GEIST, EISMALSOTT): Synths, Drums, Vocals
C.: Vocals
Miserere: Gitarre, Bass, Vocals

Label: Vàn

Homepage: http://www.inarborat.de

Tracklist:
1. Intro
2. Aus Staub Und Trümmern
3. Moorlichter
4. The Brook Lies Silent
5. Chöre In Der Leere
6. Schwingenbruch
7. That Dwells Within (The Mountain)
8. Wisdom Sans Words