ILLUSION SUITE: Final Hour

Starker Prog-Power Metal Newcomer aus Norwegen – empfehlenswert!

Im melodischen ProgPower Metal gibt es in letzter Zeit nicht wirklich viele Veröffentlichungen, zumindest nicht, wenn man auch eine gewisse Qualität erwartet. Die Norweger von ILLUSION SUITE können da problemlos Abhilfe schaffen und präsentieren mit Final Hour ein beeindruckendes Debüt mit viel Melodie und ordentlich Power. Am ehesten würde ich als Vergleich PAGAN´S MIND anführen, die einen ähnlichen Stil fahren, wobei ILLUSION SUITE noch ein bisschen bombastischer, bzw. mehrstimmiger klingen.
Was zunächst auffällt ist der wirklich unglaublich druckvolle Sound. Final Hour kracht unheimlich mächtig aus den Boxen, wurde sehr gut gemischt und bei aller Detailverliebtheit hat man es nicht vergessen, die Klampfen ordentlich sägen zu lassen. Der Gitarrensound ist richtig schön brachial geworden, da stört es dann auch kaum, dass rein vom Riffing her nichts allzu Spektakuläres passiert, sondern eben hauptsächlich fette Akkorde und progtypische Riffs geboten werden. Trotzdem, das hat Power, macht Spaß und wird von der tighten Rhythmusgruppe und der klaren, kraftvollen Stimme von Sänger Bill Makatowicz fein abgerundet.
Im Bereich Songwriting lässt man sich dann auch nicht lumpen und so gibt es gleich zu Beginn mit dem Opener The W.I.R.E. und dem fantastischen, auch als Videoclip ausgekoppelten, Scarlet Skies zwei Höhepunkte. Am besten gefallen mir auch tatsächlich die etwas härteren Passagen, mit denen auch nicht wirklich gegeizt wird, während das etwas epischere A Moment To Remember, welches dann auch noch weibliche Gesangsunterstützung enthält, dann fast etwas zu kitschig geraten ist. Das liegt nicht an der weiblichen Stimme, die durchaus richtig Power hat, aber der eigentliche Einsatz wirkt etwas zu sehr geplant. Das nachfolgende, kompromisslosere The Passage stimmt aber sofort wieder versöhnlich, kommt kurz und knapp auf den Punkt und hat Eier.
Wer sich Prog schimpfen will, der braucht auf seinem Debüt natürlich auch einen Longtrack und bei ILLUSION SUITE nennt sich dieser The Adventures Of Arcan und bringt es auf eine gute Viertelstunde. Da gibt es dann anfangs natürlich auch den ein oder anderen DREAM THEATER-Gedächtnispart zu hören, ansonsten wird Eigenständigkeit aber groß geschrieben und der Song wird immer wieder durch kleine, unerwartete Wendungen spannend gehalten. Hervorzuheben ist hier vor allem auch das sehr differenzierte und feingliedrige Spiel des inzwischen wohl wieder ausgestiegenen Keyboarders Ketil Ronold. Die abermals eingeflochtenen, weiblichen Vocals wirken hier übrigens vollkommen natürlich und auch die Klampfen gehen etwas mehr aus sich heraus – sehr starker Song!
Beendet wird Final Hour vom kurzen, zwischen modern und einschmeichelnd pendelnden A Ghost From The Past und mir bleibt nur zu sagen, dass ILLUSION SUITE eigentlich jedem Fan von PAGAN´S MIND, CIRCUS MAXIMUS oder auch SYMPHONY X reinlaufen sollten. Wer die etwas experimentellere Schiene bevorzugt, dem mag manch ein Arrangement etwas zu glatt geraten sein, das soll den starken Gesamteindruck aber keineswegs stören. Antesten!

Veröffentlichungstermin: 07.08.2009

Spielzeit: 58:10 Min.

Line-Up:
Bill Makatowicz – vocals
Øyvind Larsen – guitar
Dag Erik Johnsen – bass
Ketil Ronold – keys
Roger Bjorge – drums

Produziert von Øyvind Larsen
Label: Limb Music

Homepage: http://www.illusionsuite.net

MySpace: http://www.myspace.com/illusionsuite

Tracklist:
01. The W.I.R.E
02. Scarlet Skies
03. The Devil In Your Heart
04. Once We Were Here
05. A Moment To Remember
06. The Passage
07. Pandora´s Box
08. The Adventures Of Arcan
09. A Ghost From The Past

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