ICECOCOON: The Sindividual(s) [Eigenproduktion]

Gotisch angehauchter Metal aus Australien, der vor allem durch den extrem variantenreichen Einsatz von Keyboards belebt wird und dadurch hin und wieder in symphonische Prog-Gegenden abdriftet, jedoch ziellos und überladen wirkt.

Ein-Mann-Projekte können eine spannende Abwechslung von gewohnten Band-Strukturen sein und den Hörern kompromisslos neue Hörwelten bescheren – man denke nur an die wahnwitzigen Kreationen eines DEVIN TOWNSEND. Owen Gillett aus Adelaide gelingt dieses Kunststück noch nicht. Mit ICECOCOON versucht sich der Australier an einer gotisch angehauchten Metalspielart, die vor allem durch den extrem variantenreichen Einsatz von Keyboards (die auch für die Rhythmussektion verantwortlich zeichnen) belebt wird und dadurch hin und wieder in symphonische Prog-Gegenden abdriftet, unterstützt von mehrstimmigen Gesangsarrangements wie in dem überlangen Stained Glass Windows. Leider sperren sich die Gesetze der Harmonik hin und wieder gegen Owens überbordenden Wust an Ideen, während klare Songstrukturen das Gefühl der Überladenheit im Zaum hätten halten können. Die großen Hooklines oder die besonders abgedrehten Ideen, die dieses Manko verdecken könnten, sucht man auf The Sindividual(s) leider ebenfalls vergebens. Vielleicht ist es eine gute Idee von Owen, sich fortan wie angekündigt Mitstreiter zu suchen, die dann ordnend in sein Schaffen eingreifen und seine Kreativität in Richtung ´gute Songs´ kanalisieren können…und ihn vielleicht auch von allzu langen Clean-Gitarren-Meditationen abhalten.

Veröffentlichungstermin: 2007

Spielzeit: 55:02 Min.

Line-Up:
Owen Gillett – Gesang, Gitarre, Keyboards

Produziert von Owen Gillett
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.owenianrecords.com.au/

Tracklist:
Pensive
Ep.p.itome
gODrUST
Stained Glass Windows
Ecstasy Girl
The Celluloid Souls
My Dream (one/thirteen)
5-GREY
Running Away