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HINAYANA: Shatter And Fall

HINAYANA demonstrieren auf “Shatter and Fall” viele Qualitäten. Der Melodic Death Metal der US-Amerikaner ist dabei durchweg hochwertig, aber manchmal noch zu homogen, um schon jetzt zur oberen Riege aufschließen zu können.

Dunkle Wolken im Kopf sind kein finnisches Patent: Obwohl HINAYANA ihre Wurzeln jenseits des Atlantiks haben, ist die typisch nordeuropäische Melancholie im Sound der US-Amerikaner nicht unbedingt ein exotisches Phänomen. Im Gegensatz zu INSOMNIUM und WOLFHEART, deren Einflüsse auf „Shatter And Fall“ durchaus zu spüren sind, navigieren die zehn neuen Tracks durchweg düsteres und beizeiten bedrückendes Terrain.

Das erreichen HINAYANA mittels einer kleinen Dosis Doom ’n‘ Gloom und einem deutlichen Fokus auf getragenes Midtempo, wo ein oft walzendes Fundament erst durch die eingestreuten Clean-Gitarren ein wenig Leichtigkeit erhält. Das ist in der Regel durchaus effektiv, zumal die melodische Lead-Gitarre einen angenehmen Kontrast zu den kehligen Growls Casey Hurds darstellt, der nicht nur in „Mind Is A Shadow“ stimmliche Unterstützung erhält. Neben Vincent Jackson Jones (AETHER REALM) in selbigem gibt sich auch WOLFHEART-Mastermind Tuomas Saukkonen die Ehre, indem er dem regulären Album-Closer „A Tide Unturning“ zusätzlichen Nachdruck schenkt.

HINAYANA demonstrieren auf “Shatter and Fall” viele Qualitäten, können aber noch nicht ganz zur oberen Riege aufschließen

Die Art und Weise, wie HINAYANA hier ihr mächtiges Rhythmus-Fundament den filigranen Clean-Arrangements entgegenstellen, ist die größte Stärke der Platte, auf die sich das Quintett allerdings etwas zu sehr stützt. Nur selten weicht „Shatter And Fall“ von diesem Prinzip ab, indem die Formation in „Spirit And Matter“ etwa Blastbeats und Paino-Klänge einstreut. Gerade ein paar zusätzliche Tempowechsel hätten das Gesamtwerk wohl auch in der zweiten Hälfte unentwegt frisch gehalten.

Dass wir also ab Mitte des zweiten Drittels hier und da gedanklich abdriften, ist weniger der Qualität von Stücken à la „Reverse The Code“, „Triptych Visions“ oder „Lost To Flame“ zuzuschreiben, sondern schlicht der enorm homogenen Gesamtkonzeption. Im Endeffekt keine große Sache, verwehrt dieser Umstand der Band doch den Zugang zur oberen Riege des Melodic Death Metals. Noch zumindest, denn obwohl das zweite Studioalbum das Tor dorthin noch nicht ganz aufzustoßen vermag, haben HINAYANA dank ihrer offensichtlichen Qualitäten schon jetzt den Fuß in selbigem. Mit den finnischen Vorreitern an einem Tisch zu sitzen scheint unter diesen Voraussetzungen nur eine Frage der Zeit: Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei.

Veröffentlichungstermin: 10.11.2023

Spielzeit: 50:06

Line-Up

Casey Hurd – Guitar/Vocals
Erik Shtaygrud – Guitar
Michael Anstice – Keyboard
Matt Bius – Bass
Daniel Vieira – Drums

Produziert von Casey Hurd, Kevin Butler und Dan Swanö (Mastering)

Label: Napalm Records

Facebook: https://www.facebook.com/hinayanamusic/

HINAYANA “Shatter And Fall” Tracklist

1. Slowly Light Collides
2. Mind Is A Shadow (feat. Vincent Jackson Jones)
3. How Many Dreams
4. Spirit And Matter
5. From Our Darkest Moments
6. Reverse The Code (Video bei YouTube)
7. Lost To Flame
8. The Answer
9. Triptych Visions (Video bei YouTube)
10. A Tide Unturning (feat. Tuomas Saukkonen) (Lyric-Video bei YouTube)
11. Taken

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