HEXECUTOR stammen genau wie HERZEL aus der Bretagne und genau wie bei der Epic Metal-Band aus Quimper, spiegelt sich die Herkunft der Band in Ihren Texten wider, denn diese handeln von bretonischen Mythen und Sagen. Auf “…Where Spirit Withers in its Flesh Constraint” sind eben diese Texte auch erstmals zum größten Teil auf französisch. Auf den bisherigen Veröffentlichungen war dies eher die Ausnahme. Musikalisch sind HEXECUTOR 2011 als reinrassige Black Thrash-Band gestartet. Das Debütalbum bot noch relativ handelsüblichen angeschwärzten Thrash Metal, wenn auch da schon auf sehr hohem Niveau. Danach hat sich mehr klassischer Heavy Metal in den Sound der Bretonen eingeschlichen und den Thrash inzwischen zu großen Teilen verdrängt.
“…Where Spirit Withers in its Flesh Constraint” enthält deutlich weniger Thrash als die bisherigen Alben von HEXECUTOR
Der Opener “Beyond Any Human Conception of Knowledge” ist da mit seiner early SLAYER-Kante noch eine Ausnahme. Vielleicht ist der Song auch noch aus den Sessions zum letzten Album? Immerhin trägt er den selben Namen wie das 2020er Zweitwerk. Allerdings beschränken sich HEXECUTOR auch hier schon nicht auf Geballer. Nach aggressiver Raserei inklusive geilen, abgefuckten Schreien folgt da zum Ende hin ein sehr melodisches Gitarrensolo. Ganz allgemein ist “…Where Spirit Withers in its Flesh Constraint” ein wilder Ritt, auf klassisches Black Metal Tremollo-Riffing folgen hochmelodische Harmonien oder epische Ausflüge und im letzten Song darf dann sogar mal eine Hammond-Orgel ran. Die Songs sind größtenteils zwischen sechs und sieben Minuten lang und nehmen dementsprechend viele Wendungen. Dabei verlieren HEXECUTOR aber nie den Biss, was alleine schon am Gekeife von Frontderwisch Jey Deflagratör liegt.
Mit “…Where Spirit Withers in its Flesh Constraint” ist HEXECUTOR der große Wurf gelungen – ein großartiges Album talentierter Musiker und Songwriter
Mit ihrem Stil liegen HEXECUTOR auf Album Nummer drei inzwischen deutlich näher bei einer Band wie DENIAL OF GOD als an typischen Black Thrash-Geballer, sind allerdings nochmal eine Ecke ungezügelter unterwegs und musikalisch breiter aufgestellt als die Dänen. Die acht Songs auf “…Where Spirit Withers in its Flesh Constraint” lassen weder Monotonie noch Langeweile aufkommen, stattdessen gehen die 48 Minuten um wie im Flug. Ich fand HEXECUTOR vorher schon gut aber mit diesem Album ist den Bretonen echt der große Wurf gelungen und es zeigt sich, was für gute Musiker und Songwriter HEXECUTOR sind.. Vom rasenden Beginn bis zum Abschlusssong “Marion Tromel”, der in einem ausufernden Instrumentalpart endet, macht diese Scheibe einfach nur Spaß!
Veröffentlichungsdatum: 28.03.2025
Spielzeit: 47:56
Line-Up:
Jey Deflagratör – vocals, guitars
Ricky Malevolent – guitars
S. Chainsaw-Maeströr – bass
Putrid Vön Rötten – drums
Label: Dying Victims Records
Facebook: https://www.facebook.com/Hexecutor
Bandcamp: https://www.hexecutor.bandcamp.com
HEXECUTOR „…Where Spirit Withers in Its Flesh Constraint“ Tracklist
1. Beyond Any Human Conception of Knowledge… (7:17)
2. Dogue Noir (2:47) (Audio bei YouTube)
3. Les Lavandières de la Nuit (5:59) (Audio bei Metal.de)
4. Youdig (Perfides Frontières) (6:02)
5. Paol Goz (7:13) (Audio bei YouTube)
6. Kerdis Bras (4:44)
7. Conomor le maudit (7:19)
8. Marion Tromel (6:38)